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Im Test: Monitor Magic 6.1

Mehr als nur die Server im Blick

Die Verfügbarkeit des LANs spielt eine immer wichtigere Rolle. Fällt ein Server im Unternehmen aus, oder sind bestimmte Server-Dienste wie Exchange oder SQL nicht mehr verfügbar, können unter Umständen ganze Abteilungen nicht mehr arbeiten. Aus diesem Grund setzen immer mehr Unternehmen Überwachungslösungen ein. Monitor Magic ist eine günstige Möglichkeit zur Netzwerküberwachung in Windows-, Netware-, Linux- und Unix-Umgebungen.

Autor:Thomas Joos/dp • 19.2.2009 • ca. 3:20 Min

Das Software-Tool Monitor Magic 6.1 arbeitet ohne Agenten oder andere Softwarekomponenten auf den Zielsystemen und wertet zudem SNMP-Informationen aus. Es kann somit neben Servern und Workstations auch zahlreiche andere Komponenten im Netzwerk überwachen. Außerdem nutzt das Tool die internen Leistungsindikatoren der überwachten Systeme. Monitor Magic verfügt ferner über Schnittstellen zu speziellen Überwachungsprogrammen der Server-Hersteller wie HP Insight Manager, Dell Openmanage oder IBM Director und übernimmt daraus die Alarme und Leistungsmessungen. So kann das Tool die Auslastung der CPU, des Speichers und den Bandbreitenverbrauch oder auch Routing-Informationen von Routern mit auswerten oder Fehlermeldungen innerhalb der Hardware in seine Ereignisanzeige aufnehmen.

Firewalls lassen sich ebenfalls damit überwachen: Für Cisco-PIX-Firewalls bietet Monitor Magic beispielsweise eigene Erweiterungen, um den Status der Verbindungen und der Hardware auszulesen.

Verbindungen zwischen den Servern überwacht Monitor Magic mit der Ping-Methode. Dabei speichert das Tool die Verbindung in einer eigenen Datenbank. So kann es auch über größere Zeiträume hinweg Verfügbarkeits- und Ausfallzeiten festhalten. Web-Seiten und -Applikationen überwacht das Tool via HTTP.

Selbst Datensicherungslösungen lassen sich von Monitor Magic überwachen. Somit erhält der Systemverwalter nicht nur einen Überblick über seine Infrastruktur, sondern auch zentral gebündelt Informationen über den Status der Datensicherung.

Die Netzwerküberwachung lässt sich bis auf einzelne TCP-Ports hinunter festlegen. Dabei bezeichnet die Anwendung die einzelnen überwachten Bereiche als "Monitore", die der Administrator wiederum für Policies zusammenfassen kann.

Standardmäßig verfügt das Tool bereits über einige Überwachungsrichtlinien und beispielsweise für Betriebssysteme oder Server-Dienste wie Datenbanken oder Mail-Server wie Microsoft Exchange. Will der Administrator eigene Policies festlegen, kann er auf die Regeln und Prozesse der mitgelieferten Richtlinien zurückgreifen und so per Drag and Drop neue Richtlinien konfigurieren und darauf abgestimmte Aktionen steuern.

Der Anwender erhält nach einem Netzwerk-Scan ein übersichtliches Ereignisprotokoll. Darüber hinaus bietet das Tool vielfältige Darstellungsmöglichkeiten für Berichte, die sich ebenfalls einfach an die eigenen Bedürfnisse anpassen lassen. Das Tool zeigt diese in der Verwaltungsoberfläche an, es kann sie aber auch per E-Mail versenden. Der Administrator erstellt die Reports über Vorlagen, in die er Tabellen, Textbereiche und Grafiken einfügen und mit den Daten aus der Überwachung füllen kann. Die Grafiken machen einen modernen Eindruck und enthalten auch 3D-Optionen, die die Übersicht deutlich verbessern können.

Der Test

Die Anwendung ist schnell installiert. Per Startmenü ruft der Anwender die Oberfläche des Tools auf. Bei der Anbindung von Computern und Server-Diensten unterstützt ihn Monitor Magic mit einem Assistenten. Im Rahmen dieser Einrichtung legt der Administrator auch fest, welchen SMTP-Server das Tool für das Versenden der Statusmeldungen verwenden soll. Nach der ersten Einrichtung lässt sich Monitor Magic über die Verwaltungsoberfläche effizient bedienen. In einer zentralen Oberfläche befinden sich alle notwendigen Optionen, darunter auch die drei wesentlichen Registerkarten "Netzwerke", "Policies" und "Berichte". Unter "Netzwerke" finden sind zum Beispiel alle angebundenen Geräte. Darüber ordnet der Administrator den einzelnen Systemen die Policies zu, bindet neue Geräte an oder installiert den Überwachungsdienst auf anderen Servern. Denn bei Unternehmen mit zahlreichen Servern oder Geräten bietet es sich an, die Überwachung auf mehrere Server zu verteilen. Bei der Überwachung lassen sich auch Skripte hinterlegen, die beim Auslösen einzelner Ereignisse starten, um zum Beispiel Dienste herunter- oder hochzufahren, Server zu booten, oder Dateien zu sichern. Sehr einfach lassen sich auf diese Weise gestoppte oder fehlerhafte Windows-Systemdienste überwachen und automatisch Gegenmaßnahmen einleiten. Der Anwender kann die Überwachung auch zeitlich steuern. Würde das Tool zum Beispiel während der Datensicherung Leistungsmessungen durchführen, lieferte das System verfälschte Ergebnisse.

Neben der herkömmlichen Verwaltungsoberfläche bietet Monitor Magic auch ein Web-Interface, über das die Verantwortlichen überall im Unternehmen oder von unterwegs Daten abrufen können. Über dieses Web-Interface lassen sich Dienste starten und stoppen, Ereignisanzeigen kontrollieren und Statusanzeigen abrufen. Allerdings ist die Oberfläche einfach gehalten und nur für den schnellen Überblick gedacht. Es handelt sich keineswegs um eine gleichwertige Option zur herkömmlichen Verwaltungsoberfläche des Programms.

Die Anwendung bietet für 700 Euro einen großen Leistungsumfang. Im Test zeigte sich, dass sich die Software zwar einfach installieren lässt, dass der Anwender aber entsprechendes Netzwerk-Know-how benötigt, um die Parameter und Richtlinien optimal einzustellen. Im Vergleich zu anderen Netzwerkmonitoren lässt sich die Software aber leicht bedienen und konfigurieren.

Doch generell sollten sich Systemverwalter nicht allein auf eine Überwachungslösung verlassen. Bei einem professionell betreuten LAN wartet der Administrator regelmäßig die Server und überprüft, ob die Konfiguration des Netzwerkmonitors noch den aktuellen Anforderungen entspricht. Ferner sollte er ab und zu auch ohne Überwachungssoftware einen Blick auf die einzelnen Server werfen.

Info: Tools4Ever Tel.: 02202/960940 Web: www.tools4ever.com