Patente der ehemaligen Bell-Labs könnten Alcatels Bilanz aufpolieren

Microsoft soll 368 Millionen Dollar an Alcatel-Lucent zahlen

8. April 2008, 7:54 Uhr |

368 Millionen Dollar muss Microsoft wegen Patentverletzung an Alcatel-Lucent zahlen. Das hat ein Gericht in San Diego jetzt entschieden. Der ebenfalls angeklage Computerhersteller Dell kommt dagegen mit einer Zahlung von nur 51000 Dollar äußerst glimpflich davon. In dem Verfahren behauptete Alcatel-Lucent, dass Microsoft und Dell gegen vier Patente verstoßen haben, darunter auch die Nutzung eines Stylus, Verfahren zur Handschrifterkennung sowie Funktionen in der Menüführung von Windows-Mobile.

Prozesse um diese Patente gibt es schon seit einigen Jahren. Mit Gateway gab es ein Verfahren
aus dem Jahr 2003, das erst jetzt im Februar außergerichtlich gelöst wurde. Microsoft hatte dagegen
seinerseits Gegenklagen eingereicht und will auch weiterhin gegen Alcatel-Lucent vorgehen, weil der
Konzern Microsoft-Patente verletzt haben soll.

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Die umstrittenen Patente gingen aus den ehemaligen Bell-Labs über Lucent in das Eigentum von
Alcatel-Lucent über. Ursprünglich forderten die Franzosen von Microsoft und Dell den astronomischen
Betrag von 1,75 Milliarden Dollar. Doch das Gericht erkannte nur zwei der vier vorgetragenen
Patentverstöße an. Trotzdem ist der Betrag von 368 Millionen Dollar der zweithöchste, den ein
US-Gericht in diesem Jahr verhängt hat und der fünftgrößte in der US-Geschichte. Noch ist das
Urteil ht rechtskräftig, und Microsofts Justiziar Tom Burt kündigte inzwischen an, dass die
Redmonder in Berufung gehen wollen. "Ich sehe gute Chancen, dass das gesamte Verfahren eingestellt
wird", sagte er zuversichtlich, nachdem er die Urteilsbegründung studiert hatte.

Harald Weiss/pk/dp


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