Mit 42 ATA-Platten zu 250 GByte packt Nexsan in das ATA-Beast rund 10 TByte Massenspeicher an zwei ATA-to-FC-RAID-Controllern. Nach Problemen im ersten Test der Network Computing soll die neue Hardware nun ohne Fehler arbeiten.
Produkt: ATA-Beast
Hersteller: Nexsan
Web: www.nexsan.com
Preis: ca. 50000 Dollar
Mit einem blauen Auge beendete im Mai dieses Jahres das ATA-Beast von Nexsan den ersten ausführlichen Test (Ausgabe 08-09/2004) in den Real-World Labs. Probleme mit dem ursprünglichen Chassis führten zu mehreren Array-Ausfällen, und hier und da klemmte ein FC-Controller. Auf Grund der Schwierigkeiten sendete Nexsan ein Austausch-Chassis mit neuen Controllern und eine aktualisierte Firmware 8030. Das sollte die von Network Computing beanstandeten Probleme beheben. Zudem wollte der Hersteller eine neue Firmware nachliefern, welche die beiden FC-RAID-Controller des ATA-Beast im Active-Active-Failover-Modus betreibt.
Für den weiteren Test baute Network Computing zunächst alle 42 Laufwerke in das neue Chassis ein. Da Nexsan die Konfiguration der Arrays sowohl auf den Laufwerken als auch im Controllerspeicher hinterlegt, boten beide Controller beim Start an, die bereits bestehenden Arrays zu übernehmen. Damit ließen sich die bestehenden Daten ohne Verluste verwenden. Für die weiteren Tests verband Network Computing die logischen Laufwerke des ersten Controllers mit einem Dell Powervault 775N, der als Fileserver fungierte, und einem Tatung-Blade-Server, der mit Datacores San Melody als iSCSI-Server arbeitete. Die Ressourcen des zweiten Controllers teilten sich zwei Dual-Opteron-Server, die als Hosts für virtuelle Maschinen unter dem VMWare-ESX-2.1-Server liefen. Für die Konnektivität verwendete Network Computing einen McDATA-Switch 3016 und FC-Host-Bus-Adapter LSI-7202XP von LSI Logic. Die neue Firmware beseitigte zunächst die Störungen der FC-Ports. Hier war es beim alten Chassis öfter zu Controllerabstürzen gekommen, wenn die FC-Ports nicht für den richtigen Betriebsmodus konfiguriert waren. Auch fiel in den weiteren sechs Monaten des Tests keine einzige Platte mehr aus. Im Nachhinein räumte Nexsan ein, dass es beim alten Chassis Probleme zwischen der Backplane und der Firmware der Maxtor-Laufwerke gegeben habe, so dass das ATA-Beast dort häufig zu Unrecht funktionierende Platten als defekt markiert habe. Der zweite Controller verlor im Laufe des Tests ohne erkennbaren Grund sein Web-Interface und war fortan nicht mehr über das LAN zu erreichen. Der Controller selbst funktionierte anstandslos weiter, und Konfigurationsaufgaben konnte der Verwalter über das serielle Interface weiterhin abwickeln.
Die versprochene Active-Active-Failover-Firmware blieb Nexsan jedoch bis November schuldig, obwohl sie für den Sommer angekündigt war. Diese Funktion würde das Beast technisch aufwerten und ihm Zugang zu sicherheitskritischeren Umgebungen verschaffen, aber der Hersteller will diese Funktion immer noch nachliefern. Abschließend hinterlässt das ATA-Beast – im Chassis der zweiten Generation – einen sehr guten Eindruck. Die Korrektur der Hard- und Firmware-Fehler war erfolgreich. Das System arbeitet stabil und offeriert ausreichend Performance als Disk-to-Disk-Backup-Target oder Archivsystem. [ ast ]