Netzwerke flexibel ändern
Die klassischen Netzwerkgeräte wie Router und Switches enthalten jeweils ihr eigenes Betriebssystem und L2/L3-Tabellen. Falls sich die Wege durch das Netzwerk ändern, müssen die Geräte individuell neu- oder umkonfiguriert und Routen neu berechnet werden. Bislang stellte dies kein großes Problem dar, da sich die Wege nur selten änderten und häufig nur einzelne Anpassungen an wenigen Routern oder Switches nötig waren. Server- und Storage-Virtualisierung sowie die Einführung flexibler Private-Cloud-Services haben jedoch die Situation in den meisten Unternehmen deutlich verändert.Damit Netzwerkinfrastrukturen die erforderliche Flexibilität durch Automatisierung erhalten können, übernehmen Hersteller derzeit das Virtualisierungsprinzip vom Storage-, Server- und Desktop- in den Netzwerkbereich. Dies bedeutet, dass Hardware und Software voneinander getrennt werden, im Falle des Netzwerks die Kontroll- von der Datenebene. Die Weiterleitung der Daten erfolgt nach wie vor durch in der Hardware gespeicherte L2/L3-Tabellen. Doch das Management der Übertragungswege und Routing-Tabellen erfolgt nicht mehr direkt auf dem Switch, sondern zentral aus der Ferne über eine spezielle Konsole. Das wiederum bedeutet, dass der IT-Administrator für eine Änderung der Übertragungswege nicht mehr jeden Switch einzeln umprogrammieren muss, sondern dies für mehrere Geräte, im Idealfall sogar für sämtliche Netzwerkkomponenten, in einem Schritt erledigen kann. Dies spart Zeit und Aufwand, die Ressourcen und Systeme lassen sich deutlich schneller und flexibler an aktuelle Anforderungen anpassen. Doch die Netzwerkvirtualisierung hat weitere Vorteile. Denn auch die Suche und Analyse möglicher Fehler geht damit deutlich schneller vonstatten. Bislang muss der Administrator bei Problemen an einem bestimmten Switch sämtliche Geräte analysieren, um die Fehlerquelle zu finden. Dies funktioniert nun automatisch, fehlerhafte Switches werden schnell abgeschaltet sowie bei der Weiterleitung der Daten umgangen.

