Nexsan SATA-Blade

Plattes Biest

26. September 2007, 14:11 Uhr | Andreas Stolzenberger

2,5 TByte Nettokapazität packt Nexsan in sein 1-HE-SAN-Speichersubsystem mit acht S-ATA-Laufwerken.

Produkt: SATA-Blade

Hersteller: Nexsan

Web: www.nexsan.com

Preis: ca. 12000 Dollar

Der US-Speicherhersteller Nexsan baut ATA-SAN- und DAS-Arrays mit hoher Speicherdichte. Beim jüngst erschienenen Speichersystem SATA-Blade stopft Nexsan ganze acht S-ATA-Laufwerke zu je 400 GByte in ein flaches 1-HE-Rack.

Wie schon beim »ATA-Beast« – dem großen Bruder des SATA-Blade –, bei dem die Laufwerke senkrecht auf dem Anschluss stehen, hat sich Nexsan auch für das Blade etwas Besonderes einfallen lassen: Zwei Klappen im Gehäusedeckel geben den Zugang zu zwei mal vier quer liegenden Laufwerken frei. Das längs eingebaute Backplane sitzt in der Mitte des Racks.

Der hintere Teil des Gehäuses beherbergt den FC-RAID-Controller mit 500 MByte Cache, zwei FC-2-GBit/s-Ports sowie zwei redundante Netzteile. Die Kühlung übernehmen insgesamt zehn Lüfter, sechs an der Gehäusefront und vier an der Rückseite.

Für Konfiguration und Management stellt Nexsan sowohl eine Ethernet-Schnittstelle mit Webserver als auch ein serielles Interface bereit. Das Ethernet-Interface beherrscht Geschwindigkeiten bis hin zu 1000 MBit/s. Die Hardware für iSCSI steht also schon zur Verfügung, noch fehlt es aber an der passenden Firmware. Die will Nexsan jedoch in Kürze nachreichen.

Das Grundsetup lässt sich in wenigen Minuten abwickeln. Per DHCP holt sich das SATA-Blade erst einmal eine dynamische IP-Adresse. In LANs ohne automatische IP-Konfiguration stellt der Administrator zunächst eine Verbindung via serielle Schnittstelle zum Speichersystem her. Über das Textmenü der Konsole lassen sich die Netzwerkeinstellungen anpassen. Wer möchte, kann in den Textdialogen auch gleich das ganze Speichersystem einrichten. Wer bereits über eine Nexsan-Gerät verfügt, kommt sofort mit den Dialogen klar. Selbst Neulinge finden sich recht zügig zurecht.

Im Kurztest richtet Network Computing mit dem Quick-Start-Tools ein RAID-5-Array mit sieben Platten ein, während das achte Laufwerk als Hot-Spare bleibt. Auf dem 2,4 TByte großen Array legt das Test-Team zwei 1,2-TByte-LUNS an und weist diese über den ersten FC-Kanal den Testservern zu. Im Test erkennen Server unter Linux oder Windows sofort die neuen LUNs und können diese einbinden. Auch der VMWare-ESX-Server greift ohne Beschwerden auf die Laufwerke zu.

Nach wenigen Wochen Test kam es doch zum Desaster: Das SATA-Blade deklarierte auf einen Schlag alle Platten als Defekt – obwohl diese keinerlei physische Fehler aufwiesen – und ging offline. Dank der zügigen und kompetenten Hilfe des Nexsan-Supports und einer Serie mächtiger Recovery-Funktionen in versteckten Konfig-Menüs des Systems ließen sich die Laufwerke ohne Datenverlust schnell wiederherstellen.

Fazit: Der erste Test des Nexsan SATA-Blade sah bis zum Ausfall viel versprechend aus, vor allem, wenn man den Preis von rund 12000 Dollar mit in Betracht zieht. Jetzt muss Nexsan die Ursache des Absturzes ausfindig machen und die Fehlerquelle beseitigen. Das System läuft weiter im Test, und Network Computing wird nochmals darüber berichten, wenn der Hersteller nachgebessert hat. [ ast ]


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