IP-Telco-Lösungen von Quante und Thomson

Preiswerte Lösungen für City-Carrier

10. März 2008, 12:31 Uhr |

Der französische Hersteller

Thomson bietet mittlerweile keine Fernsehgeräte mehr an, dafür aber NGN/VoIP-Vermittlungssysteme, Softswitches, Service-Plattformen für VoIP, IPTV und Mobile-TV sowie Home-Gateways wie DSL-Modems und Router oder Settop-Boxen und IP-Telefone. Zielgruppe sind Internet-Provider und kleine Carrier, die ihr Netz vom klassischen TDM-Netz auf ein NGN umstellen und künftig auf IP-Basis Sprach-, Daten- und Video-Dienste anbieten wollen. Integrationspartner für die Thomspon-Produkte ist im deutschsprachigen Raum

Quante Netzwerke. Für Stadtnetzbetreiber, die von klassischen Telekommunikationsdiensten auf IP-Dienste migrieren wollen, beginnen die Preise in einer nung von 250.000 Euro, Lösungen für ISPs, die nur spezielle ServicesGrößenord integrieren wollen, bei rund 150.000 Euro.

Die TISPAN-Steuerarchitektur (Telecoms and Internet converged Services and Protocols for Advanced Networks) von Thomson arbeitet mit zentralen IP-TK-Anwendungen auf dem IP-Centrex-Server des Herstellers, der zum Beispiel FMC (Fixed Mobile Convergence) unterstützt und Anwendern erlaubt, ihren Teilnehmeranschluss flexibel fürs Festnetz und Mobilfunknetze zu nutzen. Die Sprachlösungen basieren auf dem SIP-Standard.

Ein weiterer Vorteil dieser Softswitch-Lösung ist die massive Platzersparnis. So sind in der Regel für 250 E1-Anschlüsse acht Schränke für das TDM-Switching nötig. Mit dem Cirpack-Softsitch nur ein halbes Rack.

Die Stadtwerke Wolfsburg betreiben unter dem Namen

Wobcom ein eigenes Stadtnetz mit Fiber to the Curb und eigenen KVzs (Kabelverzweigern ) und Teilnehmeranschlussleitungen (TALs) bis in die umliegenden Dörfern. Die Wobcom setzt seit 2006 einen Softswitch und eine IP-Centrex von Thomson als vollständigen TK-Anlagenersatz ein. Derzeit hätte der Betreiber nach eigenen Aussagen gut 10.000 DSL-Kunden. Dabei bindet der City-Carrier klassische TK-Anlagen weiter über E1-Leitungen und ein digitales Vermittlungssystem (EWSD) an seinen Softswitch an beziehungsweise an das Netz der DTAG. Das Narrowband-V5.1-Access-Netz von Wobcom ist direkt an den Softswitch angebunden. Das Breitband-DSL-Netz des Anbieters basiert auf SIP und dem MGCP (Media Gateway Control Protocol). Die Anwender dieses Netzes können auf die IP Centrex zugreifen, das ein POTS/ISDN-Gateway, Datendienste sowie die Unterstützung von IP- und Softphones bereitstellt. Die Abrechnung erfolgt über eine Webschnittstelle mit definierten Sichten.

Laut Hans Jürgen Dargel, Geschäftsführer der Wobcom, zeigt die Praxis, dass Breitband-Dienste wie ADSL2 derzeit nur bei zehn von 500 Teilnehmern im Einsatz sind und Anwendungen wie IPTV schon allein aus rechtlichen Gründen kaum infrage kommen. So sei es problematisch, als Netzbetreiber Filme abzuspeichern. Das dürften nur Privatanwendder.

Die Sprachqualität bei IP-Diensten sei mittlerweile für den Anrufer nicht mehr von klassichen Telefonverbindungen zu unterscheiden. Die Grenzen des Systems zeigen sich nach den Erfahrungen von Hans Jürgen Dargel bei der Anbindung großer TK-Anlagen ab etwa 1500 Teilnehmern. Grund dafür sind die Zusatzkosten für die Redundanz. Hier sei eine 100-MBit/s-Anbindung mit PMX-Baugruppen die bessere Alternative.

Aber für Unternehmen mit bis 30 Mitarbeitern sei die Softswitch-Lösung interessant. Die Anbindung erfolge dann über eine 2-MBit/s-SHDSL-Leitung und Router. Der Kunde profitierte von der Flexibilität nur einer Telefonnummer für Festnetz und Handy, er hätte einen Wartungsvertrag für die Anbindung und keine Technik vor Ort.

LANline/dp

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