Einer der Gründe, warum die elektronischen Funketiketten (RFID) die Barcodes noch immer nicht auf breiter Front abgelöst haben, ist der Preis aktiver Labels. Passive Labels sind zwar viel billiger, haben aber nur eine sehr begrenzte Reichweite. Doch das könnte sich demnächst ändern: Der kalifornische Startup Mojix hat eine Technik entwickelt, mit deren Hilfe die Reichweite passiver Funketiketten wesentlich verbessert werden kann. Bislang beträgt die Reichweite dieser passiven RFID-Tags etwa zehn Meter, doch Mojix meint, dass deren neue Netztopologie eine Reichweite von bis zu 200 Meter ermöglicht.
Die geringe Reichweite passiver RFID-Etiketten liegt darin begründet, dass die Etiketten keine
eigene Stromversorgung besitzen. Sie senden folglich auch nicht ständig, sondern nutzen das
Lesesignal eines Readers, um mittels einer radarähnlichen Reflexion die eigene Labelnummer an den
Reader zurückzuschicken.
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http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/article.html?thes=&art=/articles/2007048/31321985_ha_CZ.html">Markt für RFID
lässt die Talsohle hinter sich
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http://llschnuerer.cmpdm.de//article.html?thes=&art=/articles/2007003/30971367_ha_LL.html">Die RFID-Probleme
stecken in der Middleware
Mojix? Star-System besteht zum einen aus einem hoch empfindlichen Empfänger und zum anderen aus
einem Netz fest installierter Sender, so genannten E-Nodes. Dadurch sind alle im Bereich der Sender
befindlichen passiven RFID-Tags stets "auf Sendung" – als ob sie aktiv wären. Allerdings ist die
reflektierte "Sendeleistung" der Tags nicht besonders hoch, sodass es eines sehr empfindlichen
Empfängers bedarf, um die Signale korrekt zu erfassen.
Laut Mojix reicht ein einziger Empfänger für ein Netz von bis 512 Sendern. Dieser hoch
empfindliche Receiver soll eine Weiterentwicklung von Empfängern sein, die der Unternehmensgründer
Ramin Sadr einst für das Jet Propulsion Laboratory der Nasa entwickelt hat. Dort war er
verantwortlich für den Aufbau von Kommunikationsinfrastrukturen für die extrem weit reichende
Kommunikation mit Raumsonden.
Der entscheidende Vorteil passiver RFID-Tags ist der Preis, der bei nur zehn Cent liegt, wogegen
aktive Chips im Bereich von einigen Dollar liegen. "Die massenhafte Ausbreitung von RFID wird
bislang durch zu hohe Kosten bei den Etiketten gebremst, doch das, was Mojix hier entwickelt hat
,könnte einen Durchbruch für die gesamte RFID-Technik bedeuten", schwärmt bereits Michael Liard,
Analyst bei ABI Research.
Harald Weiss/wg