Regierung: Internet-Verbindung ab 1 MBit/s gilt als Breitband
Wer mit 1 MBit/s durchs Internet kriecht, darf sich nach Ansicht des Wirtschaftsministeriums Besitzer einer Breitband-Internet-Verbindung nennen. Bis dato liegt das Limit für diesen Begriff gerade einmal bei 384 KBit/s.
Die Bundesregierung will das Limit für die Bezeichnung "Breitband" aufstocken. Dies ist auch
dringend nötig, denn zurzeit spricht man in Berlin bei Internet-Anschlüssen mit 384 kBit/s schon
von Breitband. Auf eine Anfrage der Partei Die Linke hat das
Bundeswirtschaftsministerium nun erklärt, dass
dieser Maßstab demnächst auf 1 MBit/s erhöht werden soll.
Mit einer 1-MBit/s-DSL-Verbindung gehen zahlreiche Einschränkungen einher. Streaming-Inhalte,
Video-Konferenzen und andere Anwendungen, die kontinuierliche Aktualisierungen und das Nachladen
von Daten in Echtzeit erfordern, können nicht flüssig laufen. In der Regel gehen solche
DSL-Anschlüsse mit einem Upstream von 128 oder 256 kBit/s einher – ein Flaschenhals, der sich schon
beim VoIP-Chat störend auswirkt.
Nach den Plänen der Bundesregierung sollen alle deutschen Haushalte bis 2010 mit
Breitband-Internet erschlossen sein. Kunststück, meinen Kritiker wie der
eco-Verband. Schließlich sind die Maßstäbe für
Breitband jetzt und demnächst mit 1 MBit/s nicht gerade hoch. Noch in diesem Monat will sich das
Kabinett zum weiteren Ausbau der Breitbandversorgung in Deutschland und die Investitionshöhe
beraten.
Jacqueline Pohl/CZ