Gigaherz-WLAN
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Auf kurzen Distanzen bei Frequenzen um 60 GHz könnten künftig extrem hohe Datenraten im Gigabit-Bereich unterschiedliche Geräte vernetzen.
In einer Division des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts arbeiten Forscher an einer anderen WLAN-Zukunftsentwicklung: der Datenübertragung im Bereich von 60 GHz. Hier ist enorm viel weltweit unreguliertes Frequenzspektrum frei – so viel, dass die Forscher von einem künftigen Datendurchsatz um die 7 Gigabit/s träumen.
Wie von der Mobilfunktechnik bekannt, gilt aber auch hier: Je höher die Frequenz, desto höher die Dämpfung, was die Reichweite stark einschränkt. Zudem haben die Funkwellen bei diesen Frequenzen quasi-optische Eigenschaften: Zwischen Sender und Empfänger muss zwingend eine Sichtverbindung bestehen. Mehrere Zimmer kann man mit Gigahertz-WLAN also nicht versorgen. Dazu ist die Technik aber auch gar nicht gedacht – hier geht es eher darum, extrem hohe Datenraten über kurze Distanzen von bis zu zehn Metern zu ermöglichen und somit Kabel überflüssig zu machen. Die Technik wird also eher mit Bluetooth als mit dem bisherigen WLAN konkurrieren.
So arbeiten die Berliner Forscher gerade daran, mit der Mehrantennentechnologie MIMO sowie speziellen Raum-Zeit-Codierverfahren (STC; Space Time Coding) das System dahingehend zu verbessern, dass es keine Sichtverbindung mehr benötigt. Zwar werden selbst damit auch künftig wohl keine Verbindungen zwischen Wänden möglich werden; immerhin haben es die Forscher aber schon geschafft, dass man eine Hand in die Funkstrecke halten kann, ohne dass die Datenverbindung zum Erliegen kommt.
Und im Gegensatz zu den ersten Versuchen mit der neuen Technik ist es den Forschern inzwischen auch gelungen, dass die Antennen nicht mehr ausgerichtet sein müssen. Ziel ist es, dass beispielsweise der Rechner unter dem Schreibtisch und die Digitalkamera auf demselben drahtlos Kontakt aufnehmen, sodass der Bildertransfer ohne Kabel bequem und schnell funktioniert.
Auch sollen so HDMI-Kabel überflüssig werden und etwa die Verbindung von Kameras zum HD-Fernseher drahtlos über die Bühne gehen. Nach diesem Vorbild gibt es etliche Anwendungen, bei denen Gigahertz-WLAN Sinn macht. Damit gilt die 60-GHz-Funktechnik als aussichtsreicher Kandidat für extrem breitbandige Funkanwendungen im Nahbereich (WPAN, Wireless Personal Area Networks).