Nicht nur die Nutzer und Politiker gehen gegen die Drosselungspläne der Telekom vor. Auch die Wirtschaftsaufsicht prüft derzeit genau, was es mit der angekündigten Drossel auf sich hat.
Die neuen Tarifstrukturen der Telekom werden derzeit eingehend durch das deutsche Kartellamt geprüft. Die Behörde bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass »sie den Sachverhalt derzeit genau anschaut.« Noch soll es keinen konkreten Anlass für ein Verfahren gegen die Deutsche Telekom geben, die derzeitigen Daten werden allerdings erst ausgewertet. »Wir haben der Deutschen Telekom bereits Anfang Mai schriftlich Fragen zu ihren Drosselungsplänen gestellt«, so Kartellamtschef Andreas Mundt. Im Mittelpunkt steht dabei besonders die Bevorzugung firmeneigener Dienste wie »Entertain« gegenüber anderen Online-Angeboten.
Anfang Mai hat Telekom Deutschland-Chef Niek Jan van Damme eingeräumt, dass die neuen Tarifstrukturen nicht nur für Neukunden gelten, wie zuvor bekanntgegeben. Stattdessen will das Unternehmen alle elf Millionen Bestandskunden in die Pläne einbeziehen. Das soll bis zum Jahr 2018 über die Etablierung der neuen IP-Netzinfrastruktur vonstattengehen.
Gegen die Telekom-Pläne gibt es aus vielen Lagern Kritik. Nutzer des Internet-Providers kündigten Demonstrationen an und machten ihrem Unmut auf der sozialen Plattform des Unternehmens Luft. Aber auch die Politik meldete sich zu Wort und kritisierte die Pläne und die drohende Beeinflussung der Netzneutralität scharf. Bisher will die Telekom aber weiterhin auf Kurs bleiben und die Tarifänderungen durchdrücken.