Dank der Lösung Mirage des im Mai übernommenen Anbieters Wanova verfügt VMware nun über ein Werkzeug für die zentrale Verwaltung physischer wie auch virtueller Desktops. Die Image-Management- und Layering-Software ermöglicht es, individuelle persistente Desktop-Images unternehmensweit zu verteilen und zu verwalten. Mittels Zusammenspiel des Tools mit der VDI-Lösung View und dem Enterprise Ressource Store Horizon deckt VMware damit nun die Desktop-Anforderungen vom einfachen Task-Worker bis zum reisenden Manager ab.
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Wanova Mirage unterteilt das Software-Image eines Windows-PCs in drei Schichten (Layers), die sich jeweils separat verwalten und „on the fly“ zu individuellen Desktops kombinieren lassen: Im Core Layer bündelt der Administrator das Betriebssystem sowie alle Applikationen, die unternehmens-, abteilungs- oder benutzergruppenweit zur Verfügung stehen sollen; das Application Layer versammelt alle Anwendungen, die der Endanwender individuell für sich installiert hat; das User Layer umfasst alle übrigen benutzerspezifischen Parameter wie Profil, Berechtigungen, Verknüpfungen etc. Die drei Bestandteile sind dabei unabhängig voneinander austauschbar.
Wie VMwares VDI-Lösung (Virtual Desktop Infrastructure) View, so dient also auch Mirage der zentralen Verwaltung von Desktops. Während allerdings View den Fernzugriff auf Server-seitig gehostete virtualisierte Desktops organisiert, laufen die Applikationen beim Einsatz von Mirage nach wie vor auf dem Client – lediglich das Management von OS, Applikationen und User Settings erfolgt zentral. Dazu synchronisiert Mirage die Bestandteile des Clients kontinuierlich mit einer im RZ gespeicherten Kopie, sobald der Endanwender im Unternehmensnetz online ist.
Die Synchronsation erfolgt laut VMware auf Block- wie auch auf File-Ebene und unter Einsatz von Deduplizierung. Zudem könne der Anwender die Bandbreite limitieren, falls er zum Beispiel unterwegs ist und bei schmalbandiger Mobilfunkanbindung den Bandbreitenverbrauch durch die Synchronisation drosseln möchte.
Dank Wanova Mirage stellt die IT-Abteilung die zentrale Verwaltung der Clients sicher, während der Endanwender über eine Recovery-Version seines Desktops verfügt, sollte eine Anwendung korrumpiert werden. Die Wiederherstellung eines älteren Layer-Versionsstandes erfolgt laut VMware allerdings nur komplett, die Software eignet sich also nicht als Backup-Lösung für einzelne Dateien oder Settings.
Mit der Lösung lassen sich somit physische wie auch virtuelle Desktops zentral managen. VMware positioniert View als ideale Lösung für Task-Worker im LAN, während Wanova es erlaube, alle übrigen Desktop-User bis hin zu mobilen Anwendern zu versorgen. Dank Kombination mit der OS-X-Virtualisierungslösung Fusion sei auch die Nutzung durch Apple-Mac- und Macbook-Anwender möglich.
Mirage besteht aus einer Server-Komponente und einem Client-Agent und unterstützt laut VMware alle Windows-Versionen seit Windows XP. Die Lösung eigne sich auch sehr gut für die Migration von Windows XP zu Windows 7, da sich damit User Settings leichter migrieren lassen.
Zusätzliche Flexibilität beim Rollout von Client-Images lässt sich erzielen, wenn man Mirage mit View und der Application-Streaming-Komponente Thinapp kombiniert. Technisch funktioniert dieses Zusammenspiel laut VMware-Angaben sofort, die Zusammenführung der Management-Interfaces von Mirage, View wie auch Horizon sei in Arbeit.
Weitere Informationen finden sich unter www.vmware.com.