Verwaltung von komplexen Netzwerken

Visuelle Übersicht hilft lokal und in der Cloud

21. November 2016, 8:00 Uhr | Von Destiny Bertucci.

Die meisten Unternehmen verfolgen heute eine Strategie mit einer hybriden IT-Architektur. Dies bringt neue Herausforderungen für Netzwerkadministratoren mit sich. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter IT-Experten hat ergeben, dass 43 Prozent der Unternehmen schätzen, mindestens die Hälfte ihrer IT-Infrastruktur in den nächsten drei bis fünf Jahren in die Cloud zu verlagern - aber meist mit unsicherem Gefühl.

Durch die Umstellung auf eine hybride IT müssen sich IT-Organisationen zunehmend danach beurteilen lassen, wie sie mit Cloud-Diensten zurechtkommen. Dies beinhaltet die Herausforderung, Ressourcen zu verwalten, über die die hausinterne IT-Administration keine direkte Kontrolle hat und für die sie keine herkömmlichen Netzwerkverwaltungs-Tools verwenden kann. Die Verantwortung verbleibt dann letztlich beim Netzwerk-Manager.

Unbegrenzte Netzwerke durch Cloud-Dienste

Die Architektur von Unternehmensnetzwerken hat sich von den miteinander verbundenen flachen Netzwerken hin zu hierarchischen Modellen und zu den heutigen unbegrenzten hybriden IT-Umgebungen weiterentwickelt. IT-Experten sind nun nicht nur für die Leistung von lokaler IT-Infrastruktur verantwortlich, sondern müssen auch die Integration von Cloud-Diensten verwalten sowie die Service-Qualität (Quality of Service, QoS) für jede Anwendung in der Cloud sicherstellen. In der Vergangenheit verwendeten IT-Experten in der Regel manuelle Methoden für die Netzwerkverwaltung - wie beispielsweise Excel und selbst entwickelte Anwendungen, die miteinander verknüpft waren, zusammen mit mehreren Tools für die interne Verwaltung des Netzwerks. In der heutigen grenzenlosen Welt ermöglichen diese Methoden den Netzwerk-Managern nicht mehr die erforderliche Transparenz, um den hohen Erwartungen der Endbenutzer gerecht zu werden.

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Network Insight von Solarwinds beispielsweise ermöglicht dynamische und visuelle Einblicke in die Performance der bereitgestellten Anwendungen und Services.

Selbst vor dem Aufstieg der hybriden IT mussten sich IT-Abteilungen weltweit mit fehlenden Finanzmitteln und daraus resultierenden Personalkürzungen herumschlagen. Deshalb war ein zentrales Dashboard für die effizientere Verwaltung von Netzwerken erforderlich. Der Bedarf für diese Art von Kombination aus Überwachungs- und Verwaltungslösung ist nun sogar noch größer, da die Netzwerke mit der Einführung von hybrider IT - und ganz zu schweigen von BYOD (Bring Your Own Device), IoT (Internet of Things) oder SDN (Software-Defined Networking) - komplexer als je zuvor sind.

Die hybride IT hat auch Auswirkungen auf die Kapazitätsplanung. Viele Tools und Anwendungen befinden sich nun in der Cloud, wodurch zwar Ressourcen frei werden, aber auch neue Probleme auftreten können, die die IT überwachen und beheben muss. Durch die Einführung einer Lösung mit einem einzigen Dashboard kann die IT-Abteilung das Netzwerk effizienter überwachen und verwalten, fundierte Entscheidungen bezüglich der in die Cloud zu verschiebenden Komponenten treffen und Ressourcen präzise verwalten. Diese Lösung ist die beste Methode für das Management der heutigen komplexen Netzwerke.

Autoritätsgewinn der IT-Experten

Angesichts der heutigen Komplexität von Netzwerken benötigen IT-Experten für die effektive Verwaltung von grenzenlosen Netzwerken nicht nur ein Dashboard, sondern eine umfassende Übersicht über das gesamte Netzwerk, und zwar sowohl lokal als auch in der Cloud. Grundlegende Tools wie Traceroute und DNS-Lookups werden nach und nach überflüssig, da Unternehmen verstärkt die Cloud, SaaS (Software as a Service) und die hybride IT nutzen.

Das Niederreißen der legendären Wand zwischen dem physischen Rechenzentrum und der Cloud sowie das Erlangen größerer Transparenz (bezüglich der Anwendungspfade und der Service-Qualität) spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg einer Hybrid-IT-Strategie. Durch die visuelle Pfadüberwachung gewinnt die IT-Abteilung einen Großteil der Autorität zurück, die sie bei der Umstellung auf die hybride IT verloren hatte. Probleme in internen Netzwerken kann sie dadurch einfacher erkennen, und außerdem lässt sich die Fehlerbehebung über das Internet und damit auf die Netzwerke der Dienstanbieter ausweiten.

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Mit Netpath von Solarwinds beispielsweise lässt sich feststellen, ob ein Problem mit der Netzwerk-Performance lokal, vom WAN-Provider oder vom SaaS-Anbieter verursacht ist.

Dies funktioniert, weil moderne Tools zur Überwachung von Netzwerkpfaden anwendungsspezifischen Datenverkehr simulieren können, dessen Übertragung ebenso wie Benutzerdatenverkehr über Firewalls läuft. Wenn ein Problem in einer Cloud oder im Netzwerk eines SaaS-Anbieters festgestellt wird, kann ein Netzwerkadministrator den Helpdesk anrufen und hat die zur Behebung des Problems erforderlichen Informationen parat. Die mit diesen modernen Tools erfassten Daten können auch eine entscheidende Rolle bei der Kapazitätsplanung spielen: Mithilfe von Verlaufsdaten lässt sich prognostizieren, wann das Unternehmen zur Vermeidung von Engpässen mehr lokale Ressourcen benötigt. Darüber hinaus kann die IT-Abteilung damit eine geradezu ideale Vereinbarung zum Service-Level (SLA) mit dem Cloud-Anbieter abschließen, die eine bestimmte Kapazität zu vorgegebenen Zeiten sicherstellt.

Netzwerke abbilden, die der IT nicht gehören

Netzwerk-Manager und IT-Organisationen sollten die folgenden vier Best Practices bei der Abbildung und Kontrolle von Netzwerken, die ihnen nicht gehören, beachten:

1. Überwachen Sie die Cloud und die lokale Infrastruktur über eine zentrale Plattform, mit der sich die gesamte Netzwerkumgebung darstellen lässt: IT-Experten sollten - über eine zentrale Plattform und zu jedem Zeitpunkt - erkennen können, wenn die Anwendungsleistung in der Cloud oder lokal nachlässt beziehungsweise unzureichend ist, und die relative Leistung vergleichen können, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Dazu gehören auch die Auswirkungen der Netzwerkleistung. Eine zentrale Plattform ermöglicht eine umfassende Übersicht über die Aktivitäten des Unternehmens, und die IT-Abteilung kann erhobene Datensätze in wertvolle, anwendbare Erkenntnisse umwandeln. Wenn IT-Experten für die Verwaltung mehrere Plattformen verwenden müssen, verlieren sie - und besonders Netzwerkadministratoren - den Anschluss.

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Das Dashboard von "Solarwinds Network Performance Manager 12" zum Beispiel bietet eine gute Übersicht über die verschiedenen Netzwerke und Anwendungen.

2. Verwenden Sie eine Überwachungslösung, die Trends anzeigt und die IT-Abteilung bezüglich der Nutzung der Cloud-Ressourcen warnt: Mit einem Überwachungssystem, das eine Übersicht über die gesamte hybride IT-Umgebung ermöglicht, können IT-Experten fundierte Entscheidungen darüber treffen, ob Workloads lokal oder in der Cloud zu verwalten sind. Diese Daten spielen auch bei der Kapazitätsplanung eine entscheidende Rolle. Wenn die IT-Experten wissen, wie viele Ressourcen aktuell verwendet werden beziehungsweise in der Vergangenheit verwendet wurden, können sie die Ressourcen nicht nur zwischendurch, sondern konstant anpassen und damit die Effizienz des Unternehmens steigern.

3. Überwachen Sie die Service-Qualität und das Endbenutzererlebnis: Heutzutage ist der Erfolg einer IT-Abteilung von der Kenntnis der Qualität des Endbenutzererlebnisses abhängig. Um Letztere sicherzustellen, müssen IT-Experten feststellen können, wie die Endbenutzer Anwendungen tatsächlich verwenden, und diese Qualität direkt messen. Wichtige Messdaten sollten sich schnell identifizieren und überwachen lassen, um die Transparenz zu verbessern. Darüber hinaus sollten die Auswirkungen wichtiger Änderungen unbedingt bekannt sein. Ein Überwachungs-Tool, das praktikable Erkenntnisse liefert - wie beispielsweise Details zu Nutzung, Auslastung und Fehlern -, ist entscheidend für Geschwindigkeit, Zusammenarbeit und Service-Qualität.

4. Lernen Sie, Cloud-Diensten zu vertrauen und diese bestmöglich zu nutzen: Vertrauen ist bei Cloud-Diensten ein wichtiger Faktor. Vielen Unternehmen fällt das Eingeständnis schwer, dass sie nicht mehr die volle Kontrolle über ihre Daten haben, da sie in ein Netzwerk übertragen werden, das ihnen nicht gehört. Um diesen Diensten zu vertrauen und deren Vorteile optimal zu nutzen, sollten IT-Experten jeden Anbieter und seine Angebote in- und auswendig kennen. Viele Dienste bieten Informationen und Berichte, die in die eigenen Anwendungen der IT-Abteilung integrierbar sind, mit denen sich das Netzwerk und die Cloud überwachen und verwalten lassen. Wenn die IT-Experten ihre Cloud-Dienstanbieter kennen und ihnen vertrauen, können sie Kosteneinsparungen erzielen und ihre gesamte Netzwerkinfrastruktur effizienter verwalten.

Destiny Bertucci ist Head Geek bei Solarwinds ().

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