Vmware kritisiert: "IDC-Studie ist nicht korrekt"
IDC hat in der vergangenen Woche erstmals eine Untersuchung über den Markt für Virtualisierung herausgegeben - und prompt gibt es Ärger mit dem Marktführer Vmware: "Microsoft soll in nur zwei Tagen soviel Hyper-Vs ausgeliefert haben, dass es damit einen Marktanteil von 23 Prozent erreichen konnte - das erscheint mir äußerst zweifelhaft", schimpft Vmwares System-Analyst Mike DiPetrillo.
Vorausgegangen war die
erste
IDC-Untersuchung über den Markt für Virtualisierung, in der es heißt: "Bereits im ersten
Quartal, in dem Microsofts Hyper-V allgemein verfügbar war, gab es eine derart starke Nachfrage,
die dazu geführt hat, dass deren Anteil bei den Auslieferungen bereits 23 Prozent beträgt."
Microsoft jubelte über diesen Erfolg und verbreitete die Zahl in diversen Blogs und in allen
Vertriebskanälen. "Die dominierende Marktmacht von Vmware ist gebrochen, die Anwender haben jetzt
eine echte Alternative zu Vmware, zu denen unter anderem Microsoft, Citrix, Sun, Novell, Redhat und
Oracle gehören, hieß es in einem Blog bei Microsoft.
Vmware ist verständlicherweise mit den Ergebnissen nicht zufrieden. "Woher haben die diese
Zahlen?", fragte Reza Malekzadeh, Vmwares Marketing-Chef der EMEA-Region voller Zweifel.
Was die Vmware-Manager am meisten misstrauisch stimmt, ist die kurze Zeit, die Microsoft hatte,
um den Hyper-V auszuliefern. Offiziell wurde der Hyper-V am 26. Juni verfügbar, also nur zwei
Arbeitstage vor dem Quartalsende. Doch IDC hält dagegen, dass die Lieferungen von Hyper-V zusammen
mit Server 2005 schon weit vor dem offiziellen Start begonnen haben. IDC-Sprecher Mike Shirer
konterte sogar: "Die Leute von Vmware schaffen ein Verwirrungs-Chaos, weil sie sich nicht an das
halten, was wir veröffentlicht haben." So beziehen sich die 23 Prozent auf die Auslieferungen von
Server 2005 mit Hyper-V, und es wurden auch die OEM-Shipments in diesem Zeitraum mitberücksichtigt.
Die Zahlen für die Studie würden laut IDC aus der Befragung von 2500 Virtualisierungsanwender in 35
Ländern stammen sowie aus allgemeinen Unternehmensveröffentlichungen.
Harald Weiss/dp