Web 2.0 lässt Nutzer kalt
Von wegen Mega-Trend: Den Internet-Nutzern ist das viel gerühmte Web 2.0 herzlich egal. Von 13.414 internationalen Teilnehmern einer Umfrage auf der Avira-Webseite www.free-av.com glauben 10.940 Personen nicht, dass sich das Netz entscheidend weiterentwickelt hat. Sie stimmten für die Aussage "Web 2.0, Web 3.0: Für mich ist das nur eine weitere Marketing-lastige Worthülse und damit alter Wein in neuen Schläuchen."
Nicht besonders positiv ist auch die am zweithäufigsten gewählte Aussage: "Keine Ahnung, mir ist
nicht klar, was Web 2.0 bedeutet", erklärten rund neun Prozent (1.185 Personen) der Befragten.
Äußerst kritisch zeigten sich auch 464 weitere Teilnehmer – dies sind rund 3,5 Prozent. Sie
stimmten für "Ich halte die zunehmende zielgruppenspezifische Ansprache der Internet-Nutzer für
problematisch, weil dafür der Anwender mit seinen Nutzgewohnheiten ?getrackt?, also beobachtet
werden muss.?
Vorsichtig gespannt sind nur 447 Nutzer, die sich fragen, ob "die Web-Anwendungen tatsächlich ?
intelligenter? werden und in der Lage sind, die Bedürfnislagen des Nutzers situations- und
kontextgerecht befriedigen zu können."
Äußerst klein ist das Lager der Optimisten: Gerade mal drei Prozent der Teilnehmer sehen der
neuen Welt des "Semantic Web" verheißungsvoll entgegen. Sie setzten ihr Häkchen hinter die Aussage:
"Ich erwarte viel vom Web 3.0! Vor allem durch die vereinfachte Suche von Informationen durch
verknüpfte Inhalte und nützliche Zusatzinformationen, die ich sonst nur mit umständlicher Recherche
bekomme."
"Web 2.0 ist ein Fachthema geblieben, das niemand der breiten Anwendermasse nachvollziehbar
vermittelt hat", sagt Rainer Witzgall, Executive Vice President von Avira. "Jenseits von Blogs,
also außerhalb einer kleinen Szene, findet die Diskussion über die Weiterentwicklung des Internet
kaum statt. Hier herrscht noch jede Menge Aufklärungsbedarf."
LANline/jos