Die Angst der Aussteller vor dem Wochenendpublikum

Wenn der Kunde als Papa kommt

10. März 2008, 12:30 Uhr |

Eigentlich hätten viele Cebit-Aussteller in diesem Jahr gern die Stände ab Samstag geschlossen, eine große Kiste Kugelschreiber davor abgestellt und sich auf den Weg nach Hause gemacht. Zu groß war die Sorge, die Messe könne am Wochenende wieder von Schülern und Geschenkjägern überflutet werden, während die Fachbesucher ausbleiben.

Dabei hat aber fast jeder Aussteller auch eine Geschichte zu erzählen, die die Wochenendflucht verbietet. Bei Trend Micro etwa tauchte einmal ein Papa in recht abgerissener Freizeitkleidung auf, dessen zwei Kinder fleißig Geschenke jeder Art in ihre Tüten stopften. Viel Aufmerksamkeit hätte man diesem Kunden nicht gewidmet – hätte nicht einer der Mitarbeiter gerade noch rechtzeitig erkannt, dass der vermeintliche Consumer einer der Großkunden des Anbieters war, einen Wochendausflug machte und gern aber auch ein paar Worte über die weitere Zusammenarbeit gewechselt hätte. Bei Trend Micro hat man deshalb explizit die Devise ausgegeben, Besucher keinesfalls anhand des äußeren Erscheinungsbilds einzuschätzen. Gegenüber, bei Avira, fragte einmal ein ebenfalls leger gekleideter Herr ausgerechnet den Geschäftsführer, ob man ihm ein paar Fragen zu Problemen mit der Consumer-Version des Avira-Virenschutzes beantworten könne. Der Geschäftsführer wiederum leitete den Herrn einem Gefühl folgend an den Support-Chef weiter. Drei Tage später orderte der "Consumer" Profiversionen für ein 200-Personen-Unternehmen, weil man ihn doch privat so herausragend beraten hatte. Fragt man gezielt nach, hat fast jeder Aussteller Erlebnisse dieser Art zu berichten.

LANline/Johannes Wiele


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