Drahtlose lokale Netzwerke sind heute praktisch überall. Experten gehen davon aus, dass die Anzahl der mobilen Internetnutzer im vergangenen Jahr bereits auf mehr als fünf Milliarden angestiegen ist.
Dies bedeutet, dass über 60 Prozent der weltweiten Internetnutzer mittels mobiler Geräte online gehen. Hinzukommen immer mehr Sensoren und IoT-Devices, die ebenfalls das WLAN nutzen. Ein Ende dieses Wachstums ist nicht abzusehen. Es bestehen daher vermutlich keine Zweifel daran, dass das WLAN die wichtigste Technik für den Zugang zu privaten und geschäftlichen Netzwerken geworden ist.
Gerade im professionellen Umfeld sind sich die Fachleute jedoch bewusst, dass kabelgebundene Ethernet-Verbindungen derzeit leistungsfähiger und zuverlässiger sind. Allerdings bietet die kontinuierliche Weiterentwicklung der WLAN-Technik eine immer höhere Leistung. Die drahtlose Netzwerktechnik erlaubt es Nutzern zudem, ihre Geräte auch unterwegs problemlos anschließen zu können. Sobald die Leistung von WLAN mit der von kabelgebundenen Verbindungen vergleichbar ist, wird erstere wahrscheinlich die bevorzugte Wahl für Verbindungen in allen möglichen Szenarien sein.
Aber noch verlassen sich viele Unternehmen im Alltag nicht auf ihre drahtlosen Netzwerke, um Dienste bereitzustellen, Kunden zu erreichen, die Effizienz zu steigern und den Umsatz zu erhöhen. Menschen haben sich jedoch daran gewöhnt, überall WLAN nutzen zu können – sei es im Geschäftsleben, in der Ausbildung oder zur Unterhaltung –, aber sie haben sich auch an Verzögerungen beim Herunterladen und an lückenhafte Verbindungen gewöhnt. Da WLAN heute so allgegenwärtig ist, sollte ein kompromissloser Ansatz in Bezug auf die Leistung ganz oben auf der Prioritätenliste der Nutzer stehen, denn Schwächen sind nicht länger akzeptabel.
Allerdings gibt es ein paar Aspekte zu beachten, damit das WLAN diese Leistungsfähigkeit und – gerade im professionellen Umfeld – Zuverlässigkeit erreichen kann. Denn nur ein reibungsloser, störungsfreier Betrieb sichert die Produktivität, gegebenenfalls sogar die störungsfreie Produktion.
Maximale Leistung mit 802.11ax
Der Standard 802.11ax, auch bekannt als Wi-Fi 6, verspricht eine vierfache Verbesserung des Durchsatzes im Vergleich zum Vorgängerstandard 802.11ac durch eine effizientere Nutzung des Frequenzspektrums. Viele Anbieter beschränken sich bei der Unterstützung von 802.11ax auf kostengünstige 2x2-Lösungen.
Für die Implementierung eines zuverlässigen und leistungsfähigen drahtlosen Netzwerks ist dies allerdings kaum ausreichend. Deutlich empfehlenswerter sind 4x4- oder noch besser 8x8-Lösungen mit acht Antennen für das Senden und acht Antennen für den Empfang der Daten. Was die LAN-Ports betrifft, so bieten moderne Lösungen doppelte Ports, um die Geschwindigkeit durch Link Aggregation zu erhöhen.
Und noch etwas gibt es zu berücksichtigen: Im Hinblick auf die Leistung der LAN-Ports werden die besten Ergebnisse mit einer Multi-Gig-Verbindung (mGig) erzielt. Eine Multi-Gig-Verbindung bietet eine höhere Bandbreite als herkömmliche Gigabit-Verbindungen und ermöglicht Datenübertragungsraten von mehr als 1 GBit/s. Durch die Verwendung von mGig-Verbindungen können also Netzwerke mit höheren Geschwindigkeiten betrieben werden.
mGig-fähige Geräte wie Switches und Netzwerkkarten können Übertragungsraten von 2,5 GBit/s, 5 GBit/s oder sogar 10 GBit/s unterstützen, was im Vergleich zu herkömmlichen Gigabit-Verbindungen eine wesentlich höhere Datenübertragungsrate ermöglicht.
Hochverfügbare Netzwerke
Die Hochverfügbarkeit (HA, High Availability) eines Funknetzwerks ist ein weiterer, wichtiger Faktor für dessen Leistung. Traditionell wird HA lediglich in herkömmlichen LANs bereitgestellt, jedoch ist diese Eigenschaft auch bei WLAN-Verbindungen zu berücksichtigen, da diese für viele Geräte die primäre Verbindungsart darstellen.
Viele Hersteller bieten Access Points mit zwei Ports an. Es ist jedoch wichtig, dass es sich dabei um zwei Power-over-Ethernet-LAN-Ports (PoE-LAN-Ports) handelt. Wenn nur einer davon mit Strom versorgt wird, ist der Access Point bei einem Stromausfall außer Betrieb. Diese Ports sollten sich mit verschiedenen Switches in einem Stack verbinden lassen, um im Falle eines Ausfalls des Switches die Verfügbarkeit des WLANs zu gewährleisten.
Eine Kombination aus Mehrkanal- und Ein-Kanal-Architekturen ermöglicht es, die Anzahl der Neuverbindungen zu minimieren und die Leistung von Geräten wie VoIP-Telefonen und Scannern beim Roaming zu optimieren, um die Hochverfügbarkeit zu unterstützen. Der Wireless Controller sollte dabei virtualisierbar sein, damit ein optimiertes Netzwerk nicht von einer einzigen Hardware/Server-Kombination abhängt.