»Eine Marke ist nicht genug«
Mit den vier unterschiedlich positionierten Marken Acer, Packard Bell, Gateway und Emachines will der Acer-Konzern eine Vielzahl verschiedener Kundengruppen erreichen und zur weltweiten Nummer eins bei Notebooks aufsteigen. In EMEA soll sogar schon 2009 HP als PC-Marktführer entthront werden.
»Eine Marke allein reicht nicht«, bringt es Acer-Präsident und CEO Gianfranco Lanci auf den Punkt. Nur mit einer Multibrand-Strategie ließe sich die Vielzahl unterschiedlicher Kundensegmente bedienen und die Absatzzahlen weiterhin kontinuierlich steigern. Mit den Zukäufen vom vergangenen Jahr – Gateway plus Emachines und Packard Bell – sieht sich der taiwanische Konzern gerüstet, um seine ehrgeizigen Ziele zu erreichen.
Nach dem Vorbild von Autoherstellern, wie etwa VW, will Lanci unterschiedliche Preissegmente und Konsumentengruppen mit anderen Marken adressieren. Hauptdifferenzierungsmerkmal sei jedoch die regionale Nutzung der einzelnen Brands. So wird es Gateway nur in den USA und Asien geben. In Europa werden die Brands Acer, Packard Bell und Emachines eingesetzt. Emachine wird als Einstiegsmarke positioniert. Die Notebooks und Desktops, die nicht das Acer-Logo tragen, werden ausschließlich über Retailer und Etailer verkauft. Ein Notebook für 399 Euro ist bereits erhältlich, einen PC für 319 Euro hatte Acer vor kurzem auf der IFA gezeigt (CRN berichtete in Ausgabe 37/2008). Packard Bell soll als trendige Consumer- Linie ebenfalls über Retailer vertrieben werden, während Acer- Produkte mit dem Anspruch des »technology leader« antreten. Den Acer-Brand werden vermutlich auch die Smartphones tragen, die im kommenden Jahr auf den Markt kommen.
Nr. 1 bei Notebooks
Mit Hilfe der Multi-Brand-Strategie soll Acer bis 2011 zur weltweit führenden Notebook-Marke aufsteigen und jährliche Zuwachsraten von 35 Prozent im mobilen Bereich erzielen. Beim Konzernumsatz will Lanci bis dahin die 30-Milliarden-US-Dollar- Marke knacken. Für dieses Jahr werde die 20-Milliarden-Dollar- Grenze wohl nicht mehr erreicht, so der Acer-Chef.
Trotzdem können sich die Zahlen der ersten Jahreshälfte 2008 sehen lassen. Ein Umsatzplus von 31 Prozent auf über acht Milliarden US-Dollar gegenüber dem ersten Halbjahr 2007. Der operative Gewinn stieg um 39 Prozent, aber der Nettogewinn ging um 23 Prozent zurück.