40.000 Firmen jährlich droht Schließung
Firmengründer in Deutschland tun sich schwer, ihr Unternehmen an einen Nachfolger zu übergeben. Rund 140.000 Arbeitsplätze könnten somit verloren gehen. Das hat viel mit der demografischen Entwicklung hierzulande zu tun - und mit dem Desinteresse des Kapitals.

Die Zukunft immer mehr kleinerer Familienbetriebe steht auf dem Spiel. Laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) finden viele Firmengründer keinen Nachfolger, der den Betrieb weiterführen könnte. DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun schätzt ihre Zahl auf jährlich 40.000 überwiegend kleinere Firmen. Sie stehen für 140.000 Arbeitsplätze, die im Falle einer Schließung wegfallen würden.
Als Hauptursache gilt das Fehlen von Kindern, die ein Familienunternehmen weiterführen könnten. Mit 1,3 Kindern pro Frau hat Deutschland im europäischen Vergleich eine sehr niedrige Geburtenrate. In Frankreich liegt der Durchschnitt bei 2 Kindern pro Frau. Dennoch würden 80 Prozent der mehr als 1.100 befragten Unternehmen in Deutschland auf eine Weitergabe innerhalb der eigenen Familie setzen.
Ihnen bleibt meist auch nicht anderes übrig, denn die Alternative, den Betrieb zu verkaufen, scheitert in vielen Fällen daran, dass Interessenten fehlen, stellt der DIHK fest. Geringer Unternehmenswert und »überschaubare Erträge« machen Familienbetriebe für Investoren unattraktiv.
Kammerpräsident Braun rät solchen Unternehmen dringend, sich rechtzeitig und Jahre im Voraus mit einer Nachfolgeregelung zu beschäftigen. Hierbei würden auch die IHKs mit speziellen Nachfolgebörsen helfen.