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Alles von Oracle

Alles von Oracle Auf seiner weltweiten Jahreskonferenz präsentierte der Software-Hersteller Oracle sein ­bestehendes Portfolio und auch neue Produkte. Alles aus einer Hand – das ist die Devise.

Autor:Redaktion connect-professional • 17.12.2007 • ca. 1:50 Min

Oracle-Chef Larry Ellison hat mittlerweile auch hardwarenahe Software im Visier.
Inhalt
  1. Alles von Oracle
  2. SOA mit Semantik

Der diesjährige Open-World-Kongress in San Francisco war mit 43000 Besuchern aus aller Welt die größte Veranstaltung, die Oracle jemals abgehalten hat. Die Geschäfte laufen exzellent: Im letzten Fiskaljahr stiegen die Umsätze durch zahlreiche Übernahmen um 25 Prozent, der Betriebsgewinn vor Steuern betrug unglaubliche 33 Prozent. Die Kriegskasse füllt sich dadurch wie von selbst aufs Neue. BEA Systems ist bereits unter Beschuss genommen, deren Infrastruktur-Technologien kämen offenbar gelegen. Einmal entwickelte Software lässt sich fast zum Nulltarif vervielfältigen, und Oracle hat in den Märkten für Datenbanken und Applikationen beträchtliche Anteile erreicht, wodurch der Hersteller die Preise hoch halten kann. Denn oft haben die Kunden viel in ihre geschäftsrelevante Software investiert, sodass sich die Wechselbereitschaft in Grenzen hält – auch wenn der Support zu wünschen übrig lässt, wie die Deutsche Oracle-Anwendergruppe (DOAG) zu kritisieren nicht müde wird. Als Chief Executive Officer (CEO) übt Gründer Larry Ellison weiterhin das Oberkommando aus, doch hat er für die Strapazen des Alltags inzwischen zwei Presidents engagiert: Charles Phillips, der extern in Erscheinung tritt (siehe Seite 57 in diesem Heft) und Akquisitionen vorantreibt, sowie Safra Catz, die intern das Regiment führt und Synergiepotenziale realisiert. Bei Übernahmen lassen sich oft kaufmännische Aufgaben zusammenlegen und technische Projekte unterschiedlich gewichten, um so die Personalkosten zu senken. Strategisch gilt es, bei Datenbanken die Konkurrenten IBM und Microsoft auf Distanz zu halten, bei Middleware sich gegen IBM, BEA, Tibco und diverse Spezialisten zu behaupten und bei den Applikationen vor allem den Rückstand auf SAP zu verringern. In diesen drei Domänen beansprucht Ellison mit seiner Firma erklärtermaßen die Krone der Nummer eins. Das Endziel scheint indes ein One-stop Shop für Unternehmen zu sein, die Software kaufen wollen.

Intelligente Applikationen Der meiste Pulverdampf steigt derzeit über der Anwendungssoftware auf. Siebel, Peoplesoft, JD Ewards, Agile und Hyperion hat der unersättliche Oracle-Chef in jüngerer Vergangenheit seinem Imperium einverleibt. Deren Produktlinien werden weitergeführt, solange Nachfrage besteht, ebenso die eigene E-Business Suite. Nichtsdestoweniger entsteht unterdessen eine neue, serviceorientierte Produktfamilie namens Fusion. Ein paar Appetithäppchen daraus hat Ellison in seiner Keynote gegen Ende der Veranstaltung dargeboten. Die Applikationen sind in Java programmiert und enthalten Funktionen zur Datenauswertung (Business Intelligence, BI) sowie für die Zusammenarbeit (Collaboration). Außer in der traditionellen Weise sollen sie sich als Dienst über das Internet (Software as a Service, SaaS) nutzen lassen. Konkret gezeigt wurde ein Programm namens Sales Prospector: Es soll Vertriebsmitarbeitern helfen, mehr zu verkaufen, während bisherige Produkte zur Sales Force Automation vor allem auf Forecasts ausgerichtet seien. 2008 wird es die ersten Fusion-Anwendungen dann zu kaufen geben.