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Nvidia & Via

Angriff auf das Intel-Monopol

Momentan ist der Markt für Mini-PCs und Mini-Notebooks fest in Intel-Hand. Bis auf wenige Ausnahmen bestehen aktuelle Netbooks und Nettops aus einer Kombination von Intels Atom-Prozessor und Intel-Chipsatz. Jetzt bringen sowohl Nvidia als auch Via eigene Chipsätze auf den Markt, die mit einem deutlichen Leistungsplus die Intel-Dominanz brechen sollen.

Autor:Markus Reuter • 3.4.2009 • ca. 1:35 Min

Inhalt
  1. Angriff auf das Intel-Monopol
  2. Auf Multimedia getrimmt

Das einzige PC-Segment, das sich momentan über ein gesundes Wachstum freuen kann, ist der Markt für Mini-PCs und Mini-Laptops. Nahezu jeder Notebook-Hersteller hat mittlerweile ein eigenes Netbook im Programm. Das Innenleben ist jedoch bisher bei fast jedem Mini-Notebook identisch, da beinahe alle Hersteller eine Kombination aus einem Intel- Atom-Prozessor und einem Intel- Chipsatz in ihren Produkten einsetzen. Doch das soll sich nun ändern, zumindest wenn es nach den Vorstellungen von Grafikund Mainboard-Spezialist Nvidia und Chip-Hersteller Via geht. Ihr Hauptargument für die neuen Chipsätze »Nvidia Ion« und »Via VX855 MSP« ist die verhältnismäßig geringe Leistung, gerade im Grafikbereich, die der in aktuellen Netbooks und Nettops eingesetzte »945G«-Chipsatz von Intel zur Verfügung stellt.

Nvidia paart in seiner Ion- Plattform Intels Atom-Prozessor mit dem »Geforce 9400M«-Chipsatz, der auch in aktuellen Apple-Notebooks zum Einsatz kommt. Die Leistung in Grafikanwendungen ist rund zehn Mal so groß, wie bei aktuellen Netbooks.

Der Geforce 9400M-Grafikchip ist DirectX10-kompatibel und bringt aktuelle Spiele zumindest mit niedrigen Details flüssig auf den Bildschirm und eignet sich damit durchaus für Gelegenheitsspieler. Zudem unterstützt der Grafikkern den Atom-Prozessor beim Abspielen von Videos, so dass auch Blu-ray-Filme in Full- HD-Auflösung (1.080P) abgespielt werden können. Aktuelle Netbooks und Nettops können maximal HD-Ready-Material (720P) ohne Ruckeln wiedergeben. Dank HDMI-Ausgang und 7.1-Sound eignet sich Ion somit hervorragend für platz- und stromsparende Home Cinema Computer (HTPC). Im PC-Betrieb sind Auflösungen bis 2.560 x 1.600 Pixel möglich, die über einen Dual- DVI- oder Display Port oder VGAAusgang an Monitore ausgegeben werden können. Als Arbeitsspeicher kann ein bis zu zwei GByte großes DDR3-1.066-Modul verbaut werden. »Mit Nvidia Ion bieten wir die günstigste voll funktionsfähige PC-Plattform«, verspricht Jens Neuschäfer, Nvidias Produkt-Manager für die neue Plattform. Ion werde sehr gut vom Markt angenommen, viele OEMs und Retailer zeigen laut Neuschäfer sehr großes Interesse an Nvidias Plattform. Mit ersten Geräten auf Ion-Basis ist noch im zweiten Quartal 2009 zu rechnen. Die Preise sollen laut Nvidia auf aktuellem Netbookbeziehungsweise Nettop-Niveau liegen. Für das vierte Quartal ist eine Chipsatzvariante für Vias Nano-Prozessor geplant. Der Intel-Konkurrent bietet mehr Leistung als ein Ein-Kern-Atom bei einem geringfügig höheren Stromverbrauch als die Intel- CPU.