Intels neue »Atom«-Kraft
Der Chiphersteller Intel hat die neue Generation seiner ultramobilen und sparsamen Atom-CPUs vorgestellt. Erste Netbooks auf Basis der neuen »Pine-Trail«-Plattform sollen bereits Anfang Januar in den Handel kommen.


Mit seinen Prozessoren der »Atom«-Serie ist Intel einer der wichtigsten Treiber des Trends zu immer kleineren und sparsameren Basis-PCs, speziell Netbooks. Bei diesen Miniatur-Notebooks hat der Hersteller als Kalifornien fast schon eine Monopolstellung, was die Prozessoren betrifft.
Nun hat Intel die neue Generation der Atom-CPUs vorgestellt, die nochmals rund 20 Prozent weniger Strom brauchen soll und damit die Akkulaufzeit mobiler Geräte weiter verlängern. Gleichzeitig soll die Leistung bei Grafikanwendungen verbessert werden.
Dazu haben die Entwickler bei der neuen Plattform »Pine Trail« einen Grafikchip in den Prozessor integriert. Das spart Platz – laut Intel etwa 60 Prozent – und vereinfacht das Layout. Mit diesem Schritt reagiert Intel auf die im Sommer vorgestellten »ION«-Plattform des Grafikkartenherstellers Nvidia. Sie erlaubt trotz der relativ schwachen Rechenleistung der Atom-Kerne, dass auch Netbooks auch aktuelle 3D-Spiele laufen.
Ganz auf Intel-Grafik fixiert
Zwar ist der neue Intel-Grafikchip GMA 3150 leistungsstärker als sein Vorgänger GMA 950 und soll jetzt auch HD-Videos ruckelfrei abspielen können. Allerdings dürfte er dennoch nicht an die Leistung der Nvidia-Lösung heranreichen.
Durch den fehlenden Front-Side-Bus wird es bei der neuen Atom-Baureihe jedoch nicht mehr möglich sein, solche Drittlösungen für die Grafik zu integrieren. Somit schlägt Intel mit der neuen Architektur zwei Fliegen mit einer Klappe: mehr Sparsamkeit und Leistung, und das bei Ausschluss der Konkurrenz.
Intel liefert den neuen Atom-Prozessor vorerst in drei Versionen aus. Während der N450 mit seiner automatisch variierenden Taktung für Netbooks gedacht ist, gibt es mit dem D410 und D510 jetzt auch eine eigene Variante für stationäre Nettops. Der D510 ist dabei der erste Atom mit zwei Prozessorkernen.
Eine weitere Verbesserung zu den Vorgängern ist auch die integrierte Unterstützung für 64-Bit Software, was vor allem den Einsatz des neuen Microsoft-Betriebssystems Windows 7 in der 64-Bit-Version auf den Minis erleichtern soll. Support für hardwaregestützte Virtualisierung bringt hingegen auch die neue Baureihe noch nicht mit.
Netbooks mit dem neuen Atom kommen im Januar
Derzeit arbeiten bereits die meisten Hersteller an Geräten mit den neuen Chips. Acer, Asus, Lenovo und MSI zeigten bereits Prototypen. Sie wollen ihre neuen Netbooks mit der nächsten Atom-Generation auf Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas vorstellen. Diese Messe dauert vom 7. bis zum 10. Januar 2010.
Auch Fujitsu hat mit dem Lifebook MH380 ein Mini-Notebook mit dem N450 Atom und dem NM10-Chipset in petto. Der Rechner kommt mit einem 10,1-Zoll-Display mit 1366 x 768 Pixeln und einer Festplatte mit 250 GByte Kapazität. Der Arbeitsspeicher lässt sich von 1 GByte auf 2 GByte erweitern.
Weitere Details: ein WLAN-Adapter für die Standards IEEE 802.11b, g und n, Bluetooth 2.1, ein 10/100-MBit/s-LAN-Adapter sowie eine 1,3-Megapixel-Kamera. Als Betriebssystem kommt die Windows-7-Starter-Edition zum Zuge. Der Preis soll sich um die 450 Dollar bewegen.