AT&T fordert Webfilter gegen illegalen Dateientausch
Die Diskussion über Netzneutralität ist in den USA erneut aufgeflammt. Vertreter des Internet-Service-Providers AT&T haben eine Filtersoftware ins Gespräch gebracht, die den Peer-to-Peer-Datenverkehr auf Netzwerkebene auf illegale Dateien durchsuchen und diese herausfiltern soll.

AT&T will ein System verwenden, das auf Initiative von Filmstudios in Kooperation mit IT-Unternehmen entwickelt wird. In einem Blog der New York Times werden NBC und Microsoft als Feder führend genannt.
Der Service-Provider betonte, dass sowohl die über P2P transferierten Inhalte als auch der dabei entstehende Datenverkehr mittlerweile enorme Dimensionen angenommen habe. Das verursache hohe Kosten.
Laut James Cicconi, Senior Vice President bei AT&T, wird bereits seit Monaten mit Vertretern der Verbände von Musik- und Filmindustrie über Lösungen zur Filterung des »illegalen« Datenverkehrs diskutiert. Bei den Rechteinhabern findet dieses System erwartungsgemäß Gefallen: »Der Anteil an Daten, die Copyrights verletzen, hat beim P2P-Datenverkehr ein inakzeptables Ausmaß angenommen«, so NBCs Chefjurist Rick Cotton.
Alle Daten sollen gescannt werden
Die Software soll Datenpakete scannen, die von einem Anschluss gesendet oder empfangen werden, und diese daraufhin überprüfen, ob es sich um urheberrechtlich geschützte Inhalte handelt. Das lässt sich anhand digitaler Signaturen feststellen.
Wenig erfreut von solchen Bestrebungen sind Bürgerrechtsorganisationen. Sie befürchten, dass derartige Filtertechniken auch dazu eingesetzt werden könnten, um die freie Meinungsäußerung zu unterbinden.
Auch die Service-Provider kämen in eine unangenehme Situation. Sie müssten tief in die Privatsphäre von Internet-Nutzern eingreifen. Das könnte Klagen zur Folge haben.