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Betrüger zocken IT-Firmen ab

Immer häufiger zocken Betrüger IT-Firmen mit einer besonders heimtückischen Form des Betrugs ab: Sie übernehmen gut beleumundete Unternehmen und schöpfen deren Warenkredit bei Lieferanten aus.

Autor:Samba Schulte • 18.6.2008 • ca. 0:45 Min

Kriminelle Abzockerei bis hin zur Bandenkriminalität bereitet dem ITK-Handel Sorgen. Besonders auf Distributoren haben es die Täter abgesehen. Die Hintermänner der organisierten Kriminalität agieren häufig aus benachbarten EU-Staaten mit wechselnden Wohnsitzen und verdeckter Identität. Damit sind sie weder in den Datenbanken diverser Auskunfteien noch bei den Fahndungsbehörden registriert. Die Folge: Hohe fünf bis sechsstellige Verluste bei den Lieferanten.

Um einen sechsstelligen Betrag wurde vor einiger Zeit ein Distributor aus Südwestdeutschland betrogen. Der Grossist hatte Waren an eine Handelsfirma geliefert, die als solides Unternehmen bekannt war. Was der Distributor nicht wusste: Die Alteigentümer hatten die Gesellschaft kurz vorher verkauft. Neuer Eigentümer: Ein angeblich solventer Unternehmer aus Südosteuropa, der nach Deutschland expandieren wolle. Hinter der Maske des Biedermannes steckt aber eine kriminelle Bande, die Handelsbetriebe aufkauft und sofort für hohe Summen Waren zu großzügigen Zahlungszielen bei den Lieferanten ordert. Kaum ist die Ware geliefert, wird sie ins Ausland gebracht. »Wir hätten nicht blind vertrauen dürfen«, lautet die zu späte Einsicht. Denn: »Diese Geschichte hat uns sehr viel Geld gekostet.«