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Nach der Übernahme von Becom

Computacenter pusht IBM-Geschäft

Mit der Übernahme des Schwerter Systemhauses Becom will sich der Systemhausriese Computacenter zu einer festen Größe im IBM-Geschäft entwickeln. Becom soll als eigene Division innerhalb von Computacenter aufgebaut werden.

Autor:Ulrike Garlet • 1.12.2009 • ca. 1:45 Min

Im Markt für IT-Dienstleister vergeht zurzeit kaum eine Woche, in der nicht mindestens eine Übernahme für Aufsehen sorgt. Ein Name allerdings fehlte bisher in der Liste der großen Dienstleister auf Einkaufstour: Computacenter machte bislang nicht durch Übernahmen von sich reden.

Nun hat der Systemhausriese aus Ratingen allerdings doch zugeschlagen. Kürzlich hat der IT-Dienstleister das Schwerter Systemhaus Becom gekauft. Die kartellrechtliche Genehmigung und die Zustimmung der notwendigen Gremien sind bereits unter Dach und Fach.

Durch die Akquisition baut Computacenter vor allem sein IBM-Geschäft aus. Der IT-Dienstleister, der mit nahezu allen wichtigen Herstellern der IT-Branche zusammenarbeitet, gehört für die meisten Branchengrößen auch zu den wichtigsten Partnern. Im IBM-Geschäft ist Computacenter allerdings etwas schwächer aufgestellt. Insbesondere im Mainframe-Bereich habe man bisher nicht genügend Kontakte und Skills gehabt, so der Vorstandsvorsitzende von Computacenter, Oliver Tuszik, gegenüber Computer Reseller News.

Mit Becom als einem der größten IBM Premier Business Partner möchte Computacenter sein Geschäft mit »Big Blue« jetzt in Fahrt bringen.

Nach Abschluss der Becom-Übernahme möchte Computacenter das Schwerter Systemhaus nun als eigene Division innerhalb des Unternehmens aufbauen – und von der Stärke der Marke Becom im IBM-Geschäft profitieren. »Wir werden Becom als Markenname aufrechterhalten«, kündigt CEO Oliver Tuszik im Gespräch mit Computer Reseller News an. Der bisherige Standort von Becom in Schwerte soll erhalten werden. Die Leitung des auf IBM-Datacenter-Lösungen fokussierten Unternehmensbereiches wird der Becom-Geschäftsführer Detlef Linde übernehmen.

»Becom ist nicht nur IBM«, stellt Tuszik allerdings klar. So arbeitet Becom auch mit einer Reihe anderer Herstellerpartner wie Fujitsu, VMware, Lenovo und Symantec zusammen. »Unser Ziel ist es, diese kleineren Teams bei Becom in Computacenter zu integrieren«, sagt Oliver Tuszik.

Der IBM-Spezialist Becom hat bis vor wenigen Wochen zur Kölner Systemhausgruppe TDMi gehört. Die Dachgesellschaft sowie einige TDMi-Töchter – nicht allerdings Becom selbst – mussten jedoch im Sommer Insolvenz anmelden. Im September wurde Becom als erste TDMi-Gesellschaft in Form eines Management-Buyouts aus dem insolventen Systemhauskonglomerat herausgekauft. Wenige Woche später wandert das Systemhaus mit 120 Mitarbeitern nun unter das Dach des Systemhausriesen Computacenter.

Die derzeitige Konsolidierung in der Systemhauslandschaft ist nach Ansicht von Computacenterchef Tuszik noch nicht abgeschlossen. »Ich glaube, dass einige Systemhäuser die volle Wucht der Krise noch gar nicht erfahren haben«, sagt er im CRN-Gespräch. Ob Computacenter selbst in nächster Zeit weitere Übernahmen plant, lässt er jedoch offen. »Wenn es ein passendes Unternehmen gibt, könnten wir uns eine weitere Akquisition vorstellen. Wir sind aber nicht aggressiv daran interessiert, Unternehmen zu kaufen.«