COS nach dem Insolvenz-Schock
Vom Investor Greengold/KCK Association im Stich gelassen, blieb dem klammen Distributionsriesen COS, wie wenig später auch seiner Muttergesellschaft Tiscon, nur noch der Gang zum Amtsgericht. Sollten die laufenden Gespräche mit neuen Investoren scheitern, ist das Aus für die Lindener Traditions-firma besiegelt – mit weitreichenden Folgen für den gesamten IT-Channel.
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Nur wenige Tage nachdem die Arques AG ihre Tochter Tiscon an den Investor Greengold AG verkaufte, meldeten die Tiscon-Töchter COS Distribution und E-Logistics Insolvenz an. Am vergangenen Freitag folgte die Muttergesellschaft Tiscon, die ebenfalls Gläubigerschutz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beantragen musste. Sofort machten Spekulationen die Runde: Arques habe sich mit einem Notverkauf von der Beteiligung noch rechtzeitig vor einer Pleite unter dem Arques-Dach trennen wollen. Solchen Vorwürfen tritt der ehemalige Tiscon-Vorstand Michael Krings, der im Rahmen der Übernahme ausschied, entschieden entgegen: Tiscon-Mutter Arques habe sich in gutem Glauben für den russischen Investor entschieden, da dieser sehr finanzkräftig auftrat. »Jetzt dürfen sich aber viele – auch ich – getäuscht fühlen«, gibt Krings den schwarzen Peter an die Berliner Greengold, hinter der der russische Investor KCK Association steht, weiter. Das Arques-Management bekräftigt diesen Vorwurf: Demnach war es Teil der Absprache, dass der Käufer Liquiditätsengpässe bei der Tiscon und seinen Beteiligungen ausgleiche. Der Investor habe nach der Übernahme das Kapital aber doch nicht bereitgestellt, man erwäge deshalb, rechtlich gegen den Käufer vorzugehen.