Dell will Nummer eins in Deutschland werden

Dell strebt in Deutschland die Marktführerschaft im Computerhandel an. »Wir haben in Deutschland Medion und Acer hinter uns gelassen und wollen uns in Richtung der Nummer eins bewegen«, erklärte Dell-Landeschef Alain Bandle der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Dabei motiviert sich der weltgrößte PC-Hersteller mit den Zahlen der Marktforschungsagentur IDC: In den ersten drei Monaten des Jahres 2006 konnte Dell demnach in Deutschland rund 23 Prozent mehr Computer verkaufen als im Vorjahreszeitraum, während der gesamte Markt lediglich um fünf Prozent wuchs.

Die Konkurrenz auf dem PC-Markt ist aber hart. Vor allem Billiganbieter setzen Hersteller wie Dell unter Druck. Dabei gab in der Vergangenheit vor allem die Selbstbeschränkung von Dell auf den Einbau von Intel-Chips Grund zu Kritik. Wie Bandle nun erklärte, plant der Konzern hier einen Richtungswechsel: Man prüfe den Einsatz von günstigeren AMD -Prozessoren. Allerdings gilt dies bisher nur für den Server-Bereich, ob man AMC-Chips zukünftig möglicherweise auch in Dell-Desktops und Laptops einbauen werde, liess Bandle offen.

Der Prozessorhersteller AMD wittert jedenfalls bereits Morgenluft und hofft auf eine Partnerschaft mit Dell auch im PC-Bereich. »In der Vergangenheit hat es nie lange gedauert, bis Hersteller nach dem Einbau von AMD-Chips in Server auch PCs und Laptops mit unseren Prozessoren ausgestattet haben«, sagte AMD-Strategievorstand Margaret Lewis vor einigen Tagen der Financial Times Deutschland. Für AMD könnte eine Zusammenarbeit mit Dell den Durchbruch im PC-Geschäft bedeuten. Intel dagegen dürfte wohl ein großes Interesse an der Wahrung seiner Stellung haben, da der führende Chiphersteller in letzter Zeit bereits rückläufige Umsätze und Gewinne sowie schrumpfende Marktanteile verbuchen musste.