Der »Goldene Westen« lockt
Sie verdienen im Schnitt knapp 600 Euro, rund das Dreifache versprechen sie sich bei einer Tätigkeit im Ausland. Damit wären IT-Spezialisten aus dem Osten Europas ein Schnäppchen für Firmen in Deutschland. Genau dorthin sehnen sich osteuropäische IT-Spezialisten.
Für 44 Prozent der Spezialisten für Informationstechnologie (IT) aus Osteuropa ist Deutschland das Land mit den besten Berufsaussichten, so eine Studie der Beratungsgesellschaft CRITEX. Damit liegt die Bundesrepublik bei den osteuropäischen IT-Spezialisten auf dem ersten Platz der beliebtesten Länder vor Kanada, in dem sich 34 Prozent eine gute Karriere ausrechnen. Österreich, traditionell die Brücke zu Osteuropa, ist überraschenderweise viel weniger beliebt.
Knapp 80 Prozent der Befragten sind bereit, für einen guten Job umzuziehen. 20 Prozent wollen dabei allerdings in Europa bleiben. In Osteuropa verdienen die IT-Spezialisten durchschnittlich 556 Euro brutto im Monat. Von einer Beschäftigung in Deutschland oder einem anderen westlichen Land erwarten sich die Fachleute durchschnittlich Bruttobezüge von immerhin 1677 Euro im Monat. »Die finanziellen Wünsche der osteuropäischen IT-Fachleute sind nach wie vor äußerst moderat. Angesichts dieses Gehaltsgefälles lohnt es sich weiterhin für westliche Unternehmen, ihre IT-Anforderungen von Spezialisten aus Osteuropa erledigen zu lassen«, sagt CRITEX-Geschäftsführer und Studienleiter Michael Schindler.
Allerdings geht die Mehrzahl von 61 Prozent der Befragten davon aus, dass sich die Situation am Arbeitsmarkt für sie in Osteuropa künftig verbessern wird. Damit sind sie möglicherweise in Zukunft weniger bereit, in den Westen zu wechseln. Allerdings haben erst 28 Prozent der osteuropäischen IT-Fachleute Erfahrung damit, in einem internationalen Team zu arbeiten. »Es sind noch erhebliche Anstrengungen zu leisten, um osteuropäisches Spezialistentum und westliche Arbeitsvorstellungen unter einen Hut zu bringen«, sagt Studienleiter Michael Schindler. Immerhin: 70 Prozent der IT-Fachleute aus Osteuropa stufen ihre eigene universitäre Ausbildung als gut oder sehr gut ein.
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