Der ITK-Channel trotzt der Wirtschaftsflaute
Die ITK-Branche ächzt unter den deutlich verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in diesem Jahr. Doch nach der schwachen ersten Jahreshälfte rüstet sich der Channel nun trotzig-optimistisch für ein starkes Jahresendgeschäft. Die Umsatztreiber des Geschäfts werden Notebooks, Netbooks und hochwertige Consumer Electronics sein.
- Der ITK-Channel trotzt der Wirtschaftsflaute
- Vorsichtig optimistisch gestimmt
- Netbooks treiben PC-Markt
- Starke Geschäfte im Business-Segment
Die düsteren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ein zunehmend massiver Preiskampf setzen in diesem Jahr allen ITKAnbietern zu. Kein Wunder, dass auch die Ausblicke der Marktforscher für dieses Jahr ebenfalls düster ausfallen. Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands des deutschen Einzelhandels (HDE) erklärt: »Nur noch ein gutes Viertel der Betriebe rechnet mit einem Umsatzplus im zweiten Halbjahr, 36 Prozent erwarten einen Rückgang.« Nicht viel mehr Hoffnung machen die Marktanalysten der GfK in Nürnberg. So seien neben Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel vor allem die Befürchtungen einer schwächeren Konjunkturentwicklung ausschlaggebend für eine gedämpfte Konsumstimmung. Immerhin: Beide Marktforscher sehen die ITK-Industrie in der zweiten Jahreshälfte auf einem deutlich besseren Weg. »Der Einzelhandel mit elektronischen Erzeugnissen blickt mehrheitlich mit positiven Erwartungen auf die zweite Jahreshälfte«, räumt Genth ein. Zu den Gewinnern zählt der HDE-Chef den Online- Handel, insbesondere Unternehmen, die sowohl über einen stationären Laden und über das Internet Waren vertreiben. Die GfK-Marktforscher prognostizieren fürs laufende Jahr ebenfalls ein leichtes Plus in den Bereichen Audio/Video, Foto, IT und Telekommunikation. Allerdings müsse der Fachhandel bei teilweise anhaltenden Preissenkungen mehr Stückzahlen als im Vorjahr umsetzen.
Tatsächlich bleiben die Erwartungen der IT- und CE-Branche für das Jahr 2008 durchaus positiv. Der Branchenverband Bitkom erhöhte seine Umsatzerwartung für das Jahr 2008 von 1,6 Prozent auf 1,8 Prozent (siehe auch Seite 35). Der deutsche Markt für IT, TK und digitale Unterhaltungselektronik soll danach ein Volumen von 145,5 Milliarden Euro erreichen. Den Löwenanteil trägt die Informationstechnik mit einem Umsatzplus von 4,2 Prozent auf 66,6 Milliarden Euro bei. Der Umsatz mit digitalen Consumer Electronics soll um 5,4 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro zulegen. Rückläufig ist laut Bitkom lediglich der Umsatz mit TK-Produkten.
Ein positiver Trend für das diesjährige Weihnachtsgeschäft zeichnete sich bereits auf der vergangenen IFA ab, die traditionell als Ordermesse gilt. Sie verzeichnete dieses Jahr Zuwächse von mehr als zehn Prozent bei den Ausstellern und ein Plus von zehn Prozent beim Ordervolumen auf insgesamt über drei Milliarden Euro. Dementsprechend zufrieden zeigten sich die meisten Aussteller mit der Resonanz der Händler und dem Auftragsvolumen. Von »deutlich mehr Besuch vor allem von unseren internationalen Handelspartnern und mehr Aufträge als im Vorjahr« berichtete Frieder C. Löhrer, Vorstandsvorsitzender der Loewe AG. Bei Elektronikhersteller Philips sorgte die rege Ordertätigkeit der Fachhändler und Einkäufer in diesem Jahr zu Auftragseingängen in dreistelliger Millionenhöhe, so Hendrik Köhler, Leiter der Philips-Sparte Consumer Lifestyle. Laut Norbert Kotzbauer, Geschäftsführer Metz, wurden verstärkt wertige Produkte nachgefragt. »Das durchschnittliche Bestellvolumen pro Händler ist deutlich höher als 2007, so dass wir im Auftragsvolumen auf der IFA 2008 zulegen konnten.«