Deutsche Manager gut auf BRICS vorbereitet
Die Märkte in den aufstrebenden Mächten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) bieten große Chancen, aber auch Herausforderungen. Im internationalen Vergleich ist Exportweltmeister gut auf das Rennen vorbereitet.
Alte Vorurteile sterben nur schwer aus: So sind elf Prozent der deutschen Manager überzeugt, dass Wodka das Hauptprodukt Russlands ist. Gleichwohl waren die Befragten in Deutschland immer noch besser informiert als die in den anderen Ländern. Im Auftrag von BT befragte Datamonitor 800 Topmanager in Deutschland, Großbritannien, den USA und Frankreich nach ihrer Einschätzung zu BRICS. 79 Prozent der deutschen Manager der Meinung, dass die Informations- und Kommunikationstechnik, die erforderlich ist, damit Unternehmen effektiv mit Firmen in BRICS-Ländern zusammenarbeiten können, problemlos verfügbar ist. Deutsche Führungskräfte machen sich auch weniger Sorgen um die Datensicherheit als mögliches Hindernis für die internationale Zusammenarbeit als ihre französischen, englischen oder amerikanischen Kollegen. Am angenehmsten empfinden die deutschen Manager trotz der bekannten Sicherheitsprobleme die Zusammenarbeit mit Südafrika - das Land wurde von 29 Prozent der Befragten entsprechend bewertet und liegt damit vor Indien (24 Prozent) oder China (18 Prozent). Große Bedenken gibt es jedoch nach wie vor hinsichtlich der politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen in den BRICS-Ländern. 47 Prozent der Befragten sehen beispielsweise in China sehr große Hindernisse auf diesem Gebiet. Wenngleich deutsche Unternehmen der Studie zufolge besser als ihre westlichen Mitbewerber auf die Veränderungen vorbereitet sind, die die neuen Märkte mit sich bringen, gibt es noch große Wissenslücken zum jeweiligen geschäftlichen Umfeld. So glauben mehr 74 Prozent der deutschen Führungskräfte, dass die Unternehmen in den BRICS-Ländern technologisch weniger gut für die internationale Zusammenarbeit ausgerüstet seien als diejenigen in den entwickelten Ländern. Das hält Jan Geldmacher, CEO von BT Germany, für ein Fehlurteil: »Dies ist ein beunruhigendes Ergebnis. Offenbar hat es sich noch nicht herumgesprochen, dass diese Länder bereits gut dafür ausgerüstet sind, in der globalen Wirtschaft eine wesentliche Rolle zu spielen. Sie haben mit bemerkenswerter Agilität und Schnelligkeit neue Technologien eingeführt«.