Die häufigsten Anwenderfehler bei Internet-Telefonie
Der VoIP-Serviceprovider Sipgate hat in acht Punkten zusammengefasst, welche Fehler Anwender beim Einrichten und Nutzen von Voice-over-Anwendungen vermeiden sollten.

1. Internetanschluss muss Voice over IP zulassen
Die Bandbreite von ISDN-Anschlüssen reicht für Internet-Telefonie nicht aus. Voraussetzung ist ein DSL- oder Kabel-Internet-Anschluss.
Darüber hinaus benötigt ein VoIP-Gespräch in sehr guter Sprachqualität rund 100 kBit/s im Up- und Downstream. Damit es bei gleichzeitigem Surfen und Internet-Telefonieren zu keinen Kapazitätsengpässen kommt, sollten Breitband-Anschlüsse deshalb besser über einen Upstream von 256 kBit/s verfügen.
2. Zeit- und Volumen-Datentarife für Vieltelefonierer ungeeignet
Für Internet-Telefonie können Verbraucher zeit- oder volumenabhängige Internet-Tarife weiternutzen. Vieltelefonierer sollten jedoch auf eine Daten-Flatrate zurückgreifen.
Die Gründe: Zum einen benötigt Voice-over-IP ein bestimmtes Datenvolumen. So verbraucht ein Gespräch von zehn Minuten Dauer rund 12 MByte. Zum anderen ist eine permanente Internetverbindung die Voraussetzung für eine durchgängige Erreichbarkeit des Internet-Telefonanschlusses.
Daten-Flatrates gibt es je nach Provider ab etwa 5 Euro im Monat.
3. Bandbreiten-Management sorgt für konstant hohe Sprachqualität
Trotz hoher Bandbreite kann es bei Internet-Telefonie zu Qualitätseinbußen kommen. Der Grund dafür liegt in der Regel in parallel ausgeführten Aktionen wie Downloads, Filesharing und Video-Streamings, die Voice-over-IP die Bandbreite streitig machen.
Flaschenhals ist der im Gegensatz zum Downstream mager ausgestattete Upstream von DSL-Angeboten. Abhilfe schafft VoIP-Hardware mit Bandbreiten-Management.
Sie sorgt dafür, dass während Telefonaten ausreichend Bandbreite für eine durchgängig hohe Sprachqualität zugewiesen wird. Andere Internet-Anwendungen erhalten währenddessen weniger Bandbreite.
Entsprechend ausgestattete Hardware bieten unter anderem AVM, Siemens und Netgear an.
4. Firewalls und NAT: Durchlässigkeit für Voice-over-IP einrichten
Eine nicht für VoIP konfigurierte Firewall kann die Sprachqualität von Internet-Telefonaten stark einschränken oder die VoIP-Verbindung sogar ganz blockieren.
In diesem Fall sind Ports freizuschalten, welche die Daten ungehindert bis zum Endgerät transportieren. Die Sicherheit wird dadurch nicht gefährdet.
Eine ähnliche Vorgehensweise gilt für Router, die hinter einem DSL-Modem betrieben werden. Damit über VoIP telefoniert werden kann, muss der Router die im Heimnetzwerk erstellten Sprachdatenpakete für den Transport umcodieren und entsprechend durchstellen.
Deshalb sind auch hier Ports freizugeben zu schalten. Welche Ports zu verwenden sind, erklärt Sipgate unter www.sipgate.de/hilfecenter.
5. Firmware-Update bei VoIP-Hardware kann Fehlfunktionen beheben
Service-Einbußen können auch auf eine alte Firmware-Version der eingesetzten VoIP-Hardware zurückzuführen sein. So können kleinere Programmierfehler zu Aussetzern und Störgeräuschen bei Internet-Telefonaten führen.
Deshalb sollte der Nutzer regelmäßig nach Firmware-Updates Ausschau halten. Die aktuelle Version finden Nutzer auf der Webseite des Hardware-Herstellers.
6. VoIP über den PC: Headset oder USB-Telefon statt Mono-Ohrhörer
Einsteiger telefonieren oft mit veralteten Mono-Headsets, die aufgrund fehlender Ausstattung eine schlechte Sprachqualität haben.
Moderne Headsets verfügen dagegen über eine Rausch- und Echounterdrückung, die Übertragungsstörungen herausfiltern. PC-Töne werden während Telefonaten zudem automatisch ausgeblendet. USB-Telefone besitzen oft eine integrierte Soundkarte, was zu einer besseren Sprachqualität beiträgt.
7. VoIP-Telefone richtig am Router anschließen
Sollen mehrere VoIP-Telefone über einen Router im Heim- oder Büronetzwerk angeschlossen werden, sind Regeln zu beachten. So erhält jedes Telefon über dessen Web-Konfiguration zunächst eine feste IP-Adresse und eigene Weiterleitungskanäle (Ports).
Abschließend werden diese Daten in der Router-Konfiguration hinterlegt. Sipgate gehört zu den wenigen Anbietern, die auf den Kunden-Anschluss abgestimmte, personalisierte Konfigurationsanleitungen bereitstellen.
8. »Kein Anschluss unter dieser Nummer« heißt: VoIP-Endgerät nicht registriert
Ein VoIP-Anschluss ist dann nicht erreichbar, wenn das Endgerät des Nutzers nicht im Netz des Providers registriert ist. Dies betrifft vor allem Anwender, die per Telefon-Software über den PC telefonieren.
Ist der PC ausgeschaltet, ist auch die Telefon-Software nicht mehr registriert. Abhilfe schafft hier die Aktivierung der Voicemail (Web-Anrufbeantworter) oder eine Anrufweiterleitung. Bei Abwesenheit werden Anrufer dann direkt zur Voicemail oder auf das Handy umgeleitet.