Durchwachsenes erstes Quartal
Traditionell profitiert das erste Quartal von den Nachzüglern des Weihnachtsgeschäfts. Diesmal ziehen Hersteller und Handel für das erste Quartal jedoch eine verhaltene Bilanz. Vor allem der PC-Markt leidet unter Nachfrageschwäche und Preisdruck. Auch der Ausblick auf das Gesamtjahr ist nur vorsichtig optimistisch.
- Durchwachsenes erstes Quartal
- Ausblick vorsichtig optimistisch
- Etailer auf Wachstumskurs
Das erste Quartal profitiert in der Regel noch von der erhöhten Nachfrage und Kaufkraft des Weihnachtsgeschäfts. Erst zur Jahresmitte brechen die IT-Verkäufe meist ein, wenn Sommerferien und schönes Wetter die Kunden ins Freie locken.
Zumindest bei Überflieger Hewlett-Packard setzte sich das Wachstum des vergangenen Jahres auch 2008 fort, erklärt Dorit Bode, Direktor Solution Partner Organisation (siehe CRN-Interview in Ausgabe 17/2008): »Wir haben 2007 im Channel ein zweistelliges Wachstum hingelegt. Unsere Planung für 2008 sieht ähnlich aus und so wie das erste Quartal aussieht, werden wir das auch erreichen. Allerdings bezeichnet auch Bode den PC-Markt in Deutschland als »sehr angespannt und deutlich aggressiver als früher«: »Der Markt wächst nicht mehr überproportional, aber ein deutlicher Einbruch ist auch nicht erkennbar. Was sehr gut läuft, ist das Consumer-Geschäft, da sind wir sehr zufrieden.«
Auch bei Toshiba konnte das Geschäft im ersten Quartal 2008 zulegen: »Der deutsche NotebookMarkt verzeichnete im ersten Quartal ein Wachstum von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum laut GfK. Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. Für Toshiba stand das erste Quartal im Zeichen des Jahresendgeschäftes, mit dem wir unser Geschäftsjahr zum 31. März erfolgreich abgeschlossen haben«, so Dirk Thomaere, General Manager, Toshiba Europe Computersysteme DACH, auf Nachfrage von Computer Reseller News. »Der Februar war ein eher schwacher Monat und von Kaufzurückhaltung geprägt. Derzeit ist wieder ein leichter Anstieg spürbar.«
Auch bei Broadliner Ingram Micro lief das PC-Geschäft im ersten Quartal offensichtlich unvermindert gut. »Der PC-Bereich – insbesondere im Segment der Notebooks – läuft hervorragend. Auch Netzwerk- und Infrastrukturprodukte weisen ein sehr gutes Wachstum auf«, betätigt Gerhard Schulz, Geschäftsführer der Ingram Micro Distribution, auf Nachfrage von CRN. »Hingegen ist der Markt im Low-Price-Segment bei Drucker- und Peripheriegeräten extrem unter Druck – hier sehen wir ein negatives Wachstum im Volumen. Ursächlich für den Preiseinbruch hier ist der enorme Dollar-Preisverfall, was ebenso Auswirkungen auf das Komponenten- Business hat.« Eher düster sieht Schulz auch die weitere Entwicklung: »In den letzten Wochen haben sich unserer Einschätzung nach die wirtschaftlichen Perspektiven signifikant verschlechtert. Getrieben wird dies durch hohe Lohnabschlüsse im Inland und eine reduzierte Wettbewerbsfähigkeit im Ausland, die aus dem schwachen Dollar und einer inflationären Entwicklung resultiert. Diese Entwicklung kann das von Marktforschungsinstituten bisher prognostizierte Marktwachstum für IT-Produkte in nicht unerheblichem Maße beeinträchtigen.