Ebay-Alternativen wittern Morgenluft
Rückläufige Wachstumszahlen, hastige Reformen und weltweiter Personalabbau: Ebay befindet sich mitten in seiner bisher größten Krise. Viele Händler suchen nun nach Alternativen zu der E-Commerce-Plattform und bescheren Shopping-Portalen wie Amazon, Gimahhot und Yatego neuen Zulauf.

- Ebay-Alternativen wittern Morgenluft
- Zuwächse für Amazon.de
- Gimahhot setzt auf Festpreisangebote
- Onlineplattformen sind keine Einbahnstraße
- Die Ebay-Alternativen im Überblick
Für viele Händler stellte Ebay den ersten Schritt auf dem Weg in den Online-Handel dar. Zu vergleichsweise geringen Einstiegskosten konnte man auf der E-Commerce- Plattform ein riesiges Käuferpotenzial ansprechen, sich einen Zugewinn zum Ladengeschäft verschaffen und ein erstes Standbein im E-Business aufbauen. Doch inzwischen sind viele »Ebayer« der ersten Stunde desillusioniert: »Ebay war eine tolle Idee und hat allen Spaß gemacht, doch heute ist es ein sinkender Stern«, meint ein Drucker- und Supplies-Händler aus Rheinland- Pfalz. Vor einigen Jahren hatte er noch den Status eines »Silber-Powersellers «, doch sukzessive reduzierte der Fachhändler die Zahl der bei Ebay angebotenen Artikel und setzt heute vor allem auf den eigenen Onlineshop. »Ebay hat Angst vor der selbst herbeigeführten Krise«, urteilt der CRN-Leser. Die E-Commerce-Plattform drücke mit ihren Änderungen zunehmend die Konversionsrate, erhebe aber gleichzeitig gierig Gebühren und sorge für ein unangemessenes Arbeitspensum. Die Konsequenz ist für den Händler klar: »Wer sich nicht unabhängig von Ebay macht, ist bald erledigt.«
»Es hat Kritik von Verkäufern gegeben, die Schwierigkeiten hatten, ihre Prozesse an das neue Geschäftsmodell anzupassen «, räumt Ebay-Sprecher Nerses Chopurian im Gespräch mit Computer Reseller News ein. Neben der Anpassung des Bewertungsmodells und der Standardlistung hat Ebay in diesem Jahr auch eine Verkäufer-Flatrate eingeführt sowie Artikel aus den Ebay-Shops in das Hauptangebot integriert. Insgesamt habe es dafür mehrheitlich deutliche Zustimmung gegeben. Zudem würden die in die Wege geleiteten Maßnahmen inzwischen mit den gewünschten Effekten greifen: »Rund eine Million Artikel pro Tag gingen in der Woche vor dem ersten Advent über unsere virtuelle Ladentheke und im Schnitt sind ständig mehr als 28 Millionen Artikel verfügbar – mehr gab es auf Ebay.de noch nie«, so Chopurian. Mit einer Reichweite von rund 50 Prozent aller Internetnutzer und mehr als 18 Millionen unterschiedlichen Besuchern im Monat sei der deutsche Ebay-Marktplatz die erfolgreichste deutsche Seite im Netz nach Google.de.