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eCrime 2009: Jäger und Gejagte

Gerade in Krisenzeiten hat die Internetkriminalität Hochkonjunktur. Noch nie war die Gefahr, Opfer von Online-Kriminellen zu werden so groß. Doch sind die Nutzer wirklich Chancenlos gegen Cyberkriminelle, und was ist von der Politik zu fordern? Fünf Experten geben Rat.

Autor:Lars Bube • 9.3.2009 • ca. 1:00 Min

Thorsten Holz stellt die Eigenverantwortung der Nutzer in den Vordergrund
Inhalt
  1. eCrime 2009: Jäger und Gejagte
  2. Ruf nach einer »110« für Cybercrime

Die Online-Kriminalität ist in den vergangenen Jahren von einem Dummen-Jungen-Streich zu einer ernsthaften Bedrohung für die Daten von PC-Nutzern, Unternehmen und Behörden herangewachsen. Auch die Gerichte müssen sich immer öfter mit Onlinekriminalität und den Teils mafiösen Strukturen dahinter befassen. Aufgrund der steigenden Professionalität dieser Cybergangster rücken damit auch Fragen wie »Sind Strafverfolgungsbehörden chancenlos? Wie jagt man Cyberbanden? Was sind die neuen Maschen und Tricks?« immer stärker in den Fokus der Verantwortlichen. Der Antiviren-Hersteller G Data hat dazu einige Experten nach ihrer Meinung befragt:

»Hauptproblematik ist die zunehmende Professionalisierung der Kriminellen. Wir brauchen mehr Bewusstsein für Sicherheit im Internet - man sollte nicht auf jeden Link klicken und nicht jeden E-Mail-Anhang öffnen.« fasst dabei der Botnetz-Experte Thorsten Holz von der Uni Mannheim die aktuelle Bedrohung zusammen. Sein Kollege, der IT-Forensik-Experte Christoph Fischer, stellt einstweilen klar, dass Sicherheit auch immer einer rechtzeitigen Strategie und ernsthaften Anstrengung bedarf: »Es gibt keine Silberbullet. Die Problematik kann nur mit Maßnahmen auf allen Ebenen bekämpft werden. Damit sollte heute begonnen werden, bevor Sachzwänge zu übereilten Entscheidungen zwingen.«. Und auch Ralf Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs, nimmt die verantwortlichen und Nutzer – aber auch die Politer – in die Pflicht: »Die Verantwortung liegt auf allen Ebenen. Die PC-Nutzer müssen ihre Rechner schützen, die Internet-Service-Provider müssen ihr Wissen über kriminelle Aktivitäten in den Netzwerken beisteuern und die Politiker müssen die rechtlichen Grundlagen für die Verfolgung von Straftaten schaffen.«.