Ein Stückchen Realität

Leitmessen wie die Cebit sind ein Abbild des gegenwärtig technisch machbaren, aber immer auch ein Blick in die Zukunft. Bei Themen wie Sourcing ist es dem Besucher dabei leider nicht möglich, Prototypen oder
ähnliches in die Hand zu nehmen. Aber auch wenn man Services nicht anfassen und nicht einmal sehen kann: da sind sie dennoch. In der Diskussion um die Zukunft des (Out)Sourcings preschen die üblichen Verdächtigen voran. Im Zusammenhang mit der Idee der IT aus der Steckdose und auch in Verbindung mit der allgemeinen Globalisierungsdiskussion wird dabei zunehmend Global Sourcing das beherrschende Thema. Die IT wird nicht nur entmystifiziert und enttechnologisiert, indem man sie selbstverständlich und unspektakulär wie Strom nutzt, es ist sogar egal, woher sie kommt. Die IT-Services-Welt scheint den Kunden zu Füßen zu liegen.
Die Halle 8 der Cebit und die dort »gezeigten« IT Outsourcing Services belegen, dass Anbieter aus der ganzen Welt um die Gunst der (nicht nur deutschen) Kunden buhlen. Doch was sich in der Diskussion so einfach darstellen lässt, ist bestenfalls Zukunftsmusik. Variable Services flexibel von über den gesamten Globus verstreuten Anbietern je nach aktuellem Bedarf zu nutzen und zu bezahlen, ist momentan noch nicht viel mehr als eine hübsche Idee. Derartige Ansätze sind derzeit bestenfalls unter Laborbedingungen teilweise umsetzbar. Die Standardisierung und Automatisierung der IT sind
noch nicht weit genug gediehen und Service orientierte Architekturen, die diese Idee weiter vorantreiben werden, stecken auch noch in den Kinderschuhen.
Doch auch wenn der größte Teil des Weges noch vor uns liegt, ein Stück weit sind wir bereits gekommen, wie einige der in diesem Special zusammengestellten Beispiele zeigen. Lassen Sie uns die Cebit und die IT Outsourcing Services in Halle 8 gemeinsam dazu nutzen, auszuloten wo wir stehen, was die nächsten Schritte sein werden und wann diese wohl wohin führen werden. Ich wünsche Ihnen interessante Gespräche und viele Inspirationen bei der Lektüre unseres Specials. Markus Bereszewski (markus.bereszewski@informationweek.de)