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Enormer Anstieg von Cyberattacken

IT-Security-Experten haben in den letzten Wochen einen dramatischen anstieg von Cyber-Attacken registriert, bei denen die Hintermänner zunehmend auf verseuchte Emails setzen: So hat sich alleine zwischen Juli und Oktober der Anteil der mit Viren infizierten E-Mails nahezu versechsfacht.

Autor:Lars Bube • 16.11.2009 • ca. 1:05 Min

Seit Juli 2009 ist in den Retarus Rechenzentren eine Versechsfachung des Viren-Aufkommens zu verzeichnen. (Quelle: Retarus)
Inhalt
  1. Enormer Anstieg von Cyberattacken
  2. Digitale Zeitbomben im Postfach

Die Cyberkriminellen werden mit Andauern der Krise immer aktiver und ersinnen stetig neue Viren und Strategien, um diese noch effektiver zu verbreiten. Dabei gerät derzeit insbesondere die Email immer mehr zu einem Transportmittel für gefährlichen Code, warnen jetzt die IT-Security-Experten (siehe auch: E-Mail wird 2010 Risikofaktor Nr.1 ). Zwar sind laut aktuellen Zahlen aus den Rechenzentren von Email-Hoster Retarus momentan lediglich 7,56 Promille der Spam-Mails mit Malware und Viren verseucht, allerdings steigt dieser Wert derzeit dramatisch an. Im Vergleich zum Juli, in dem noch 1,29 Promille der Massenmails ernsthaft »verseucht« waren, bedeutet das nahezu einer Versechsfachung dieser gefährlichen Spam-Varianten. Bedenkt man zudem, dass in einigen Branchen nur noch weniger als 10 Prozent der Mails »echt« sind, wird das enorme Gefahrenpotential dieser Entwicklung deutlich.

Aus der meist nur ärgerlichen, heute bereits zum Alltag gehörenden, Spam-Flut erwächst damit eine ernsthafte Gefahr für die Sicherheit von PCs und ganzen IT-Systemen: Über 83 Prozent der von August bis Oktober registrierten Viren waren Trojaner, die versuchen, den infizierten Rechner auszuspionieren und oft auch Fremdzugriffe erlauben. Hinzu kommt, dass in diesem Zeitraum jede siebte Mail als Phishing-Versuch identifiziert wurde, mit dem persönliche Informationen des Empfängers abgegriffen werden sollten. Dabei ist zu bedenken, dass der Großteil dieser Nachrichten bereits in den vorgelagerten Spam-Filtern als unerwünschte Werbesendung abgewiesen wird. Drei Prozent der identifizierten Nachrichten wurden außerdem als Wurm-Angriffe eingeordnet. Diese Entwicklung ist insbesondere für Unternehmen gefährlich, da hier eine einzige geöffnete Viren-Mail ausreichen kann, um das gesamte Unternehmensnetz zu verseuchen oder auszuhorchen.