Erblasser Kleinfeld hinterlässt sanierte SBS
Geholfen hat es dem scheidenden Siemens-Chef freilich nicht, dass alle Siemens-Sparten ihre Margenziele erreicht haben - selbst der lange Zeit unprofitable IT-Dienstleister SBS.

Noch wird der IT-Dienstleister Siemens Business Services mit seiner Abkürzung SBS im Geschäftsbericht geführt, dabei nennt sich diese Einheit schon seit geraumer Zeit Siemens IT Solutions and Services. Ein Neubeginn nach langer, anstrengender aber erfolgreicher Sanierungsphase. Der aktuelle Bericht zum zweiten Siemens-Quartal (Januar bis März 2007) weist für SBS ein Bereichsergebnis von 63 Millionen Euro aus, womit diese Einheit die Zielmarge von mindestens 5 Prozent, die Kleinfeld allen Sparten verordnet hatte, sogar um 0,2 Punkte leicht übertreffen konnte. Im Vorjahr hatte SBS noch wegen hoher Kosten für die Restrukturierung einen Quartalsverlust von 199 Millionen Euro geschrieben. Der Umsatz sank um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, was maßgeblich auf den Verkauf der produktbasierten Geschäftseinheit PRS an Fujitsu Siemens Computers zurückzuführen ist. Auf vergleichbarer Basis konnte SBS aber ein Umsatzplus von 5 Prozent verbuchen.
Für die Sanierung war und ist der Vorsitzende des Bereichsvorstand Christoph Kollatz zuständig. Den für solche Aufgaben bei Siemens bekannten Manager hatte Konzern-Chef Klaus Kleinfeld als Nachfolger von Adrian von Hammerstein ernannt (CRN berichtete ). Der glücklose Manager, zuvor Chef von FSC, hatte Siemens im Herbst 2005 verlassen und soll neuer Sprecher der Geschäftsführung von Kabel Deutschland werden, wie vor wenigen Tagen bekannt wurde. Nachdem SBS weitgehend saniert ist, dürfte auch die Position von Kollatz beim IT-Dienstleister gestärkt sein. Dass Kleinfeld, Dutzfreund von Kollatz, seinen Posten als Siemens-Chef räumen wird, ändert daran wohl nichts.