Erdbeben im Linux-Markt
Microsoft richtet sich auf Linux aus: Für Kunden soll es einfacher werden, Windows und Linux zusammen zu betreiben. Ein Abkommen mit Novell, das mindestens bis 2012 läuft, schließt die technische Kooperation und eine Patentrechtsvereinbarung ein.
Gemeinsam wollen Microsoft und Novell dafür sorgen, dass Software-Produkte beider Anbieter künftig besser zusammenarbeiten. Unter anderem soll durch die Kooperation möglich werden, Microsofts Windows Server virtuell auf der Suse-Linux-Plattform von Novell zu betreiben und umgekehrt. Zudem wollen die Partner den Aufbau Serviceorientierter Architekturen (SOA) in heterogenen Landschaften vereinfachen und die Kompatibilität unterschiedlicher Dokumentenformate verbessern. Dazu arbeiten die Unternehmen nicht nur auf technischer Ebene zusammen. Zugleich schlossen sie eine Patentrechtsvereinbarung, die mindestens bis 2012 gelten soll. Dadurch haben Kunden, die Software von Microsoft und Novell einsetzen, künftig keinerlei Patentrechtsklagen zu befürchten.
Auch wenn die Fronten längst nicht mehr völlig verhärtet waren, kam die Ankündigung doch überraschend: Microsoft und Novell sind eine Partnerschaft eingegangen. Gemeinsam wollen sie dafür sorgen, dass Software- Produkte der beiden Wettbewerber künftig besser zusammenarbeiten. Unter anderem soll durch die Kooperation möglich werden, Microsofts Windows Server virtuell auf der Suse-Linux-Plattform von Novell zu betreiben und umgekehrt. Zudem wollen die Partner den Aufbau Service-orientierter Architekturen (SOA) in heterogenen Landschaften vereinfachen und die Kompatibilität unterschiedlicher Dokumentenformate verbessern. Dazu arbeiten die Unternehmen nicht nur auf technischer Ebene zusammen. Zugleich schlossen sie eine Patentrechtsvereinbarung, die mindestens bis 2012 gelten soll. Durch diesen wesentlichen Bestandteil des Abkommens haben Kunden, die Software von Microsoft und Novell einsetzen, künftig keinerlei Patentrechtsklagen zu befürchten. Dafür erhält Microsoft einen festen Prozentsatz der Ein nahmen aus Novells Open-Source- Projekten. Umgekehrt zahlen die Redmonder an Novell einen festen Betrag für die Nutzung von Lizenzen, weil Windows einen höheren Marktanteil als Linux hat.
Microsoft-Chef Steve Ballmer gibt sich davon überzeugt, dass das Modell der Partnerschaft die Kunden überzeugen wird, »weil es zwei ihrer wichtigsten Plattform- Investitionen näher zusammenbringt «. Tatsächlich betreiben weltweit zwei Drittel aller Unternehmen beide Betriebssysteme, wie Gartner ermittelt hat.
Noch vor einigen Jahren bezeichnete Ballmer Linux und andere Open-Source-Produkte als »Krebsgeschwür «. Vieles spricht dafür, dass der Anstoß von Kunden kommt, in deren IT die Inkompatibilität zwischen den Systemwelten zusätzlichen Aufwand verursacht. In ähnlicher Weise hatten Anwender bereits Druck auf Sun und Microsoft gemacht, ihre starre Konfrontation aufzugeben. Konsequenterweise sieht Volker Smid, Deutschlandchef von Novell, in der Vereinbarung vor allem Vorteile für die Kunden. »Die Cross-Zertifizierung der Produkte durch die beiden Anbieter harmonisiert die Systemlandschaft bei den Anwendern«, erläutert der Manager gegenüber Computer Reseller News. Letztlich erhöhe sich die Betriebs- und Rechtssicherheit. Ähnliches gelte für die Partner, deren Service-Agreements mit den Kunden rechtlich und technisch besser abgesichert seien.
In Open-Source-Kreisen wird die Kooperation begrüßt. Nach den Worten von Richard Seibt, Ex-Novell-Manager und Vorstand des Linux Business Campus Nürnberg (LBCN), kommt die Ankündigung »einem Ritterschlag für Open Source« gleich. Die Redmonder hätten eingesehen, dass ihnen das Beschimpfen von Linux mehr schadet als nutzt. Seibt vermutet allerdings, auch taktische Überlegungen könnten eine Rolle gespielt haben. »Microsoft möchte bei den Kunden mit am Tisch sitzen, wenn über Linux diskutiert wird, um solche Diskussionen beeinflussen zu können.«