Ex-Oki-Chef Elias beklagt mangelnde Rückendeckung
Nach gerade einmal einem halben Jahr dankt Klaus Elias als Oki-Deutschland-Chef ab. Im Gespräch mit <i>Computer Reseller News</i> nennt Elias »unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung des Unternehmens« als Trennungsgrund.
Klaus Elias ist ein Freund klarer Worte, »manchmal zu klar«, wie er zugibt. Im Gespräch mit CRN gibt er sich jedoch zurückhaltend, bestätigt aber die Trennung von Druckerhersteller Oki, bei dem er seit Mitte des Jahres als General Manager tätig war. Vor zwei Tagen habe es ein Gespräch mit Europa-CEO Rainer Sauer gegeben. »Wir sind gemeinsam zur Überzeugung gelangt, dass wir nicht dauerhaft zusammenarbeiten wollen«, erklärt Elias.
Vor einem halben Jahr hatte Elias im CRN-Interview (CRN 23/06, S. 28) zu seinem Dienstantritt noch geäußert, er wolle »die begonnene Oki-Strategie erfolgreich fortsetzen.« Nun herrschen offensichtlich unterschiedliche Auffassungen, was die Organisation und die Ausrichtung des Unternehmens betrifft. Elias wollte Oki weiter Richtung High- End und Lösungsgeschäft entwickeln. Dies hätte jedoch nach Meinung des Ex-Oki-Chefs einen grundlegenden Umbau der Unternehmens- und Vertriebsstruktur erfordert. »Dazu hatte ich leider keine Rückendeckung«, beklagt Elias. Trotzdem betont der Manager, dass die Trennung in Freundschaft erfolgte. »Oki hat gute Mitarbeiter und tolle Produkte«, erklärt er. Wie es nun weitergeht, kann Elias noch nicht sagen, er wird der Branche wohl aber erhalten bleiben.
Allerdings lief es bei Oki in den letzten Monaten nicht besonders rund. Laut Insidern blieben die Stückzahlen hinter den Erwartungen zurück. Zudem musste der Hersteller einige Abgänge von Vertriebsmitarbeitern verkraften, die zum Teil dem ehemaligen Oki-Vertriebschef Thomas Grethe zu Konica Minolta gefolgt waren. Die Fachhändler hingegen zeigten sich bislang zufrieden mit der Fachhandelsunterstützung des Unternehmens. In einer CRN-Umfrage (siehe Ausgabe 43/06, S. 18) zu den Partnerprogrammen der Druckerhersteller kam Oki hinter Lexmark und Kyocera auf einen guten dritten Platz mit einer Gesamtnote von 2,25. Mit dem Elias- Abgang kommt Oki jedenfalls nicht zur Ruhe. Erst kürzlich sorgten die Auflösung der Marcom-Abteilung und die Trennung von langjährigen Marketing-Mitarbeitern für Aufsehen.
Nach der sofortigen Trennung von Elias wird Bernd Quenzer als neuer Managing Director der Oki Systems Deutschland GmbH und Regional Vice President der Central Region (Deutschland, Österreich, Schweiz sowie Benelux) kommissarisch den Betrieb führen. Quenzer ist seit 1987 bei Oki im Management und war bisher für die Bereiche Finance, Human Ressources und Administration zuständig. Damit verfüge er »über langjährig fundierte Erfahrung für eine reibungslose Interimsführung «, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
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