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Factorial-Studie

Deutsche Fachkräfte nutzen KI intensiv, aber mit Bedacht

Fachkräfte in Deutschland setzen KI ein, vertrauen ihr aber nicht blind. Dies zeigt der aktuelle KI-Report ’25 von Factorial.

Autor: Jörg Schröper • 30.9.2025 • ca. 1:50 Min

 Factorial-Studie Deutsche Fachkräfte nutzen KI intensiv, aber mit Bedacht 30.09.2025 09:57 von Jörg Schröper Fachkräfte in Deutschland setzen KI ein, vertrauen ihr aber nicht blind. Das zeigt der aktuelle KI-Report ’25 von Factorial.
© Who is Danny - shutterstock.com

Künstliche Intelligenz ist in deutschen Unternehmen angekommen und sorgt dort für Produktivitätssteigerungen. Aber nur die wenigsten vertrauen ihr blind. Dies zeigt der KI-Report ‘25 von Factorial, Anbieter der gleichnamigen Business-Management-Plattform.

In dem Report untersucht Factorial die Einstellungen und Nutzungsgewohnheiten von europäischen Fachkräften. Dazu befragte das Unternehmen 1.500 Fachkräfte aus 300 Betrieben in Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und Portugal. Die Befragten decken sämtliche Hierarchiestufen ab und kommen laut Factorial aus allen wichtigen Fachbereichen.

Die Umfrage zeigt, dass KI in deutschen Unternehmen angekommen ist. So verwenden bereits 76 Prozent der befragten deutschen Fachkräfte KI-Tools. Damit liegen sie nur knapp unter dem Durchschnitt aller Länder (78 Prozent). Der Nutzen ist dabei groß: 74 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer berichten von einer Produktivitätssteigerung, mehr als ein Viertel davon sogar von einer erheblichen Steigerung. Damit liegt Deutschland zwar hinter den Spitzenreitern Spanien (81 Prozent) und Frankreich (81 Prozent). Dennoch zeige diese Zahl, dass sich KI hierzulande bereits als strukturelle Säule des modernen Arbeitsplatzes etabliert hat.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Das Vertrauen in KI ist groß, die meisten nutzen sie jedoch mit Bedacht. Mit 81 Prozent hat die große Mehrheit grundsätzliches Vertrauen in KI, wobei Portugal (89 Prozent), Spanien (85 Prozent) und Frankreich (82 Prozent) die höchsten Werte aufweisen. Deutschland ist mit 74 Prozent noch der konservativste Markt. Aber auch wenn die große Mehrheit KI grundsätzlich vertraut, übernimmt nur eine Minderheit davon ihre Ergebnisse ungeprüft. Der Großteil validiert sie dagegen erst, bevor er sie verwendet.

Skepsis gegenüber KI zeigt sich – insbesondere in Deutschland – auch in der Sorge vor Jobverlust. 32 Prozent der deutschen Befragten befürchten, dass KI ihre Arbeit ganz oder teilweise ersetzen könnte (Durchschnitt aller Befragten: 26 Prozent). Gleichzeitig wollen viele den Wandel aktiv gestalten: 32 Prozent aller Befragten – und ähnlich viele in Deutschland – eignen sich neue technische Fähigkeiten für Datenanalyse oder Automatisierung an, um zukunftsfähig zu bleiben.

KI als unverzichtbarer Helfer

Bemerkenswert: Trotz aller Bedenken wäre ein Wegfall von KI für viele ein Rückschritt. Über 54 Prozent aller befragten Fachkräfte sind der Meinung, dass ihre Arbeitsbelastung steigen würde, wenn KI-Tools verschwänden (Deutschland: 51 Prozent). 18 Prozent erwarten in diesem Fall sogar einen deutlichen Anstieg der Arbeitsbelastung.

„Die deutschen Ergebnisse zeigen ein klares Bild: KI ist im Arbeitsalltag angekommen, doch Vertrauen und Kontrolle gehen Hand in Hand“, sagt Mateusz Witjes, Country Manager DACH bei Factorial. „Unternehmen sind jetzt gefordert, Transparenz, Schulung und Mitbestimmung zu fördern, damit Mitarbeitende die Vorteile von KI nutzen können, ohne sich bedroht zu fühlen.“