FSC-Chef Bischoff setzt auf Partner
FSC-Chef Bischoff setzt auf Partner: Bernd Bischoff, CEO von Fujitsu Siemens Computers, stärkt im Exklusiv-Interview mit CRN seinen Vertriebspartnern den Rücken. Er sieht keinen Grund, den Anteil des direkten Geschäfts auszubauen: »Da lasse ich lieber andere ran, wir kümmern uns um die 80 Prozent«. Bischoff erwartet das größte Wachstum im Enterprise-Bereich. FSC müsse ein Architekturanbieter von Bedeutung werden, denn »nur vom PC-Business allein kann niemand langfristig überleben«.

Das Verhältnis von Volumenprodukten zu Enterprise-Produkten im FSC-Geschäft werde sich binnen zwei Jahren von zwei Drittel zu ein Drittel auf fünfzig-fünfzig verändern, ist der Manager überzeugt. Dazu trage auch der Kauf der SBS-Sparte für produktnahe Services im April 2006 bei. Eine starke Service-Sparte habe FSC noch gefehlt im Vergleich zu Wettbewerbern wie IBM oder HP. Jetzt sieht Bischoff beispielsweise wesentlich mehr Chancen, den serviceorientierten Bereich Storage-on-Demand auszubauen.
Er rüttelt nicht am partnerzentrischen Vertriebsmodell, im Gegenteil. Bischoff will künftig etwa im Server-Bereich auch mehr mit mittelständischen Partnern arbeiten, je stärker sich die Intel-Architektur mit Linux oder Microsoft durchsetzt. Und davon ist der FSC-Chef überzeugt. Er hat ehrgeizige Wachstumsziele formuliert: Bis 2008 soll der Gesamtumsatz von jetzt gut acht Milliarden Euro auf zehn Milliarden Euro anwachsen. Und das, obwohl Bischoff das derzeitige Marktumfeld »nicht allzu positiv« beurteilt. Er hoffe, dass sich die Stimmung im zweiten Halbjahr drehe. »Wir haben derzeit im IT-Markt ein Überangebot an Produkten dadurch, dass die ersten fünf Monate schlechter gelaufen sind als erwartet«, so der Manager. Er sehe auch nicht, dass die Mehrwertsteuererhöhung einen Nachfrageschub auslöse.
Auf die große Koalition blickt Bischoff mit Ernüchterung: »Die heutige Regierung gibt der Wirtschaft nicht viele Impulse. Das ist Rot-Grün etwas sanfter, manchmal sogar schlimmer«. Sobald irgendwo ein Euro fehle, würden an anderer Stelle die Steuern erhöht. Bischoff kritisiert auch die seiner Meinung nach noch immer zu starren Arbeitsmarktregeln etwa beim Kündigungsschutz. »Es muss ein großer Wurf her – aber eine große Koalition macht nur Kleinkariertes«, glaubt der FSC-Chef.
Mehr zur FSC-Strategie lesen Sie im Interview mit Bernd Bischoff in der aktuellen Ausgabe der Computer Reseller News vom 20. Juli 2006.