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Börsengang sei möglich

FSC-Chef Bischoff: Siemens und Fujitsu stehen zu uns

Immer wieder gab es Gerüchte, dass Siemens das Engagement für Fujitsu-Siemens Computers (FSC), ein Joint Venture mit Fujitsu, überprüfe. Jetzt hat sich FSC-Chef Bischoff in die Diskussion eingeschaltet: Die beiden Mutterkonzerne würden an dem Gemeinschaftsunternehmen festhalten.

Autor:Markus Reuter • 19.2.2008 • ca. 1:30 Min

»Weder Siemens noch Fujitsu werden den Joint-Venture-Vertrag kündigen«, betont Bernd Bischoff im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Steige bis zum Jahr 2008 niemand aus der Vereinbarung aus, verlängere sich die Kooperation 2009 um weitere fünf Jahre.

Bischoff widersprach Siemens- Chef Peter Löscher, der zuletzt die Renditen von FSC bemängelt hatte: FSC könne sich mit seinen Margen locker an der Konkurrenz messen lassen. »Wir gehören mit einer Umsatzrendite vor Steuern von 1,7 bis zwei Prozent zum Mittelfeld oder sogar der Spitze der Branche«, so Bischoff. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) – eine zentrale Messgröße von Siemens – sei höher als die des Mutterkonzerns. »Unser ROCE ist ungefähr bei 30 Prozent. Da sind wir besser als Siemens und auch besser als Hewlett-Packard und auch sonst jemand.« Löscher klage nur deshalb öffentlich über die Leistung von FSC, »weil er unsere Zahlen nicht genau kennt«.

Der FSC-Chef hält sein Unternehmen zudem für so solide, dass es an der Börse reüssieren könnte. »Wenn wir morgen entscheiden würden, wir gehen an die Börse, dann käme da schon eine gute Summe zusammen«, sagte er. »Mittelfristig ist das sicherlich eine Option, also in drei bis fünf Jahren. Aber das ist eine Entscheidung der Eigentümer, nicht des Managements.«

Im Ende März endenden Geschäftsjahr 2007/08 werde FSC wohl nicht so viel einnehmen wie erhofft. Der Preisverfall für Computer habe etwa 15 Prozent betragen. »Wir rechnen damit, dass wir unsere Planung für den Umsatz leicht verfehlen werden, aber beim Gewinn unsere Ziele erreicht haben.« Bischoff hatte im vergangenen März einen Umsatz von über sieben Milliarden Euro und einen Betriebsgewinn zwischen 150 und 160 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Für das kommende Geschäftsjahr gibt sich der Manager trotz der Konjunkturrisiken vorsichtig optimistisch. »Ich hoffe, dass 2008 ein normales Jahr wird«, prognostiziert der Manager.

Im vierten Quartal 2007 war der deutsche PC-Markt um 6,9 Prozent gewachsen. FSC konnte seine Spitzenposition mit einem Marktanteil von 18,2 Prozent behaupten (CRN berichtete). Dahinter lauert allerdings Konkurrent Hewlett-Packard: Der Hersteller konnte sowohl bei Desktops als auch bei Notebooks zulegen.