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SdK begrüßt gesetzliche Regelungen für Spitzengehälter

Gegen Exzesse bei Vergütungen

60 Millionen Euro soll Porsche-Chef Wendelin Wiedeking auch künftig verdienen, ja wenn es denn auch transparent dargelegt und mehrheitsfähig werde. Das fordert die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK).

Autor:Redaktion connect-professional • 7.10.2008 • ca. 0:45 Min

Der Mann ist »jeden Euro wert«, auch wenn es 60 Millionen sind - Porsche-Chef Wendelin Wiedeking.
Inhalt
  1. Gegen Exzesse bei Vergütungen
  2. Mitbestimmung nach Vorbild Großbritanniens

Darf ein Manager 60 Millionen Euro Jahresgehalt beziehen? »Ja«, verteidigt Aufsichtrat Wolfgang Porsche das üppige Jahressalär für den Top-Verdiener unter Deutschlands börsennotierten Firmen, Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Der Mann sei »jeden Euro wert«, meint der Enkel des Firmengründers Ferdinand Porsche. Dagegen hat die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) grundsätzlich nichts einzuwenden, denn der Verein ist strikt gegen eine gesetzliche Regelung, die Maximalgehälter vorsieht. »Dies wäre ein Eingriff in die Eigentumsrechte«, heißt es aus München.

Allerdings hält es die SdK für dringend geboten, Transparenz und Mitbestimmung zu schaffen, wenn es um die Festlegung von Spitzenvergütungen geht. Daher begrüßt die SdK entsprechende Überlegungen der Regierungsparteien.

So soll es generell nicht mehr möglich sein, dass Gehälter von einem kleinen, exklusiven Kreis von Aufsichtsratsmitgliedern ausgehandelt werden und ein solcher Personalausschuss vollendete Tatsachen unter Ausschluss anderer Aufsichtsräte schafft. Gehälter sollten vielmehr künftig vom gesamten Aufsichtsrat beschlossen werden. Damit werde der Entscheidungsprozess auf eine breitere Basis gestellt und »die Gefahr undurchsichtiger Beschlüsse verringert«, meint die SdK.

Auch was variable Gehaltsbestandteile betrifft wie Bonuszahlungen oder die übliche Praxis, scheidende Vorstände üppig mit Abfindungen auszustatten, sollte nicht per Nasenfaktor festgelegt werden.