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Geschichte im Digitalformat

Geschichte im Digitalformat Das Bundesarchiv in Koblenz speichert schon länger auch digitale Daten, aber bisher waren sie die Ausnahme. Doch nun liefern immer mehr Behörden digitales Material statt Papierakten. Der Aufbau eines großen Archivsystems dafür hat jetzt begonnen.

Autor:Redaktion connect-professional • 14.9.2008 • ca. 0:55 Min

Im Bundesarchiv – hier die Zentrale in Koblenz – lagern viele für die Geschichte Deutschlands bedeutende Dokumente.
Inhalt
  1. Geschichte im Digitalformat
  2. Sonderfall wird zum Standard
  3. Umsetzung mit der Industrie

»Wissen bereit stellen, Quellen erschließen, Geschichtsverständnis fördern«, lautet das Leitbild des Bundesarchivs. In der modernen Informationsgesellschaft wird dieser Anspruch zu einer besonderen Herausforderung, denn er bezieht sich keineswegs nur auf die traditionellen Papierakten, sondern auch auf Informationen in digitaler Form. Schnelllebige, flüchtige Informationen müssen dauerhaft gesichert und verfügbar gehalten werden, um auch in 50, 100 oder 500 Jahren der interessierten Öffentlichkeit Ein­blicke in die gesellschaftlichen und politischen Zusammenhänge der heutigen Zeit zu geben. Denn der Anspruch der Archivgesetze des Bundes und der Länder, Archivgut »auf Dauer« zu sichern, ist tatsächlich ein unbefristeter und hat weitreichende Konsequenzen für die Sicherung elektronischer Unterlagen. Das Thema der digitalen Archivierung ist für das Bundesarchiv nicht neu. Nach ersten Datenübernahmen in den frühen 1970er Jahren begann mit dem Ende der DDR der Aufbau einer eigenen IT-Infrastruktur zur Übernahme und Aufbereitung des digitalen Erbes einer Vielzahl nun nicht mehr existenter Behörden. Dabei konnten so wichtige historische Quellen wie der Datenspeicher »Gesellschaftliches Arbeitsvermögen« mit Angaben zu einem Großteil der Beschäftigten, der Kaderdatenspeicher der SED, die Volkszählungsdaten von 1971 und 1981 oder eine Dokumentation sämtlicher Grenzzwischenfälle an der innerdeutschen Grenze gesichert und für die Forschung aufbereitet werden. Hinzu kamen in den Folgejahren erste Übernahmen von Daten aus Fachanwendungen von Bundesbehörden.