Gravierende Unterschiede bei BPM
Lösungen für Business Process Management (BPM) weisen erhebliche Differenzen in der Leistungsfähigkeit auf. Insbesondere bei der Modellierung und Analyse von Prozessen gibt es bei einigen Produkten große Lücken.
Die Dsk-Beratungs GmbH bewertet in einer Studie die Stärken und Schwächen von insgesamt 16 Produkten, die Enterprise Content Management bieten. In der Kategorie BPM und Workflow ging es den Beratern insbesondere darum festzustellen, inwieweit die Produkte den Lebenszyklus von Geschäftsprozessen durchgängig abbilden können. Hierzu zählen nicht nur die Unterstützung der Prozesse, sondern Funktionen zum Modellentwurf, zur Simulation, der Optimierung und Auswertung der Audit Trails. »Das sind genau die Faktoren, die ein echtes BPM-System auszeichnen und den Namen Business Process Management rechtfertigen«, argumentiert Renate Karl, Geschäftsführerin der Dsk Beratungs-GmbH. »Das macht auch den Unterschied zwischen einem Workflow- und einem BPM-System aus, nämlich die Rückführung der Ergebnisse aus den Audit Trails in die Analyse zur Verbesserung der Modelle in einem iterativen Prozess.«
Genau Letzteres aber leisten nur wenige Produkte. In der Gesamtauswertung schafften es nur fünf der 16 getesteten Systeme (Cosa, Tibco, Ultimus, Optimal Systems und IBM Filenet) auf eine gute oder sehr gute Bewertung.
Gleichwohl bedeutet das laut Dsk nicht, dass Produkte, die in diesen Bereichen keine optimale Bewertung erreicht haben, schlechte Workflow-Komponenten enthalten. Sie erfüllen lediglich nicht die Anforderungen an ein BPM-System. Die Berater empfehlen, die Anforderungen des jeweiligen Unternehmens sorgfältig zu prüfen und zu hinterfragen, ob der Einsatz eines BPM-Tools wirklich notwendig ist, oder ob ein integriertes Workflow-Tool nicht bereits ausreicht. »Man muss sich darüber im Klaren sein, dass ein größerer Leistungsumfang nur dann gerechtfertigt ist, wenn er wirklich ausgereizt wird«, so Renate Karl.