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Green-IT trotz Rotstift

Klimakonzepte, Konsolidierung, Virtualisierung - grüne Technologien trotzen dem Rotstift, selbst in Zeiten schwacher Konjunktur. Ein genauer Blick aber offenbart: Hinter einem ökologischen Engagement stecken meist »nur« ökonomische Interessen.

Autor:Redaktion connect-professional • 13.8.2009 • ca. 0:45 Min

Falk Wieland, Rechenzentrumsleiter der operational services GmbH & Co. KG.

Green-IT bleibt – ungeachtet der wirtschaftlich angespannten Situation und knapper Budgets – ein hoch populäres Thema für deutsche EDV-Verantwortliche. Kein Wunder: Allein in Deutschland floss im vergangenen Jahr Strom im Wert von 1,1 Milliarden Euro durch die Leitungen der Rechenzentren. Nach Berechnungen des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit entspricht diese Menge der Versorgung durch vier mittelgroße Kohlekraftwerke.

Häufig aber fehlt es Verantwortlichen hinsichtlich des Stromverbrauchs und der Wärmeentwicklung in Rechenzentren an verwertbaren Informationen, um eine Umsetzung von energieeffizienten Strategien voranzutreiben. So brachte kürzlich eine Studie des Marktforschungsinstituts Experton Group ein erschreckendes Ergebnis ans Licht: 85 von 100 befragten IT-Verantwortlichen kennen den Energieverbrauch ihrer EDV nicht. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch eine weitere Erkenntnis der Analysten, wonach nur wenige Unternehmen ein separates Budget für die Reduktion des CO2-Ausstoßes ihrer Rechenzentren zur Verfügung stellen.

Allen Statistiken zum Trotz engagieren sich immer mehr Unternehmen für umweltfreundliche IT-Strategien – dies allerdings in erster Linie aus rein pragmatischen Gründen. Mit anderen Worten: Nicht die Umwelt, sondern handfeste ökonomische Interessen sind die Treiber für Virtualisierung, Konsolidierung und modernisierte Klimatechniken.