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20 Millionen Euro Verlust, Qualitätsmängel bei TV-Geräten

Grundig organisiert Vertrieb neu

Die einstige Traditionsmarke Grundig hat nach der Übernahme durch den türkischen Elektronikhersteller Beko im letzten Jahr mehr als 20 Millionen Euro Verlust angehäuft. Mit neuen Vertriebsstrukturen versucht Grundig, einen Ausweg aus der Krise zu finden.

Autor:Joachim Gartz • 27.2.2007 • ca. 1:05 Min

Inhalt
  1. Grundig organisiert Vertrieb neu
  2. Fachhandel bleibt wichtigster Vertriebskanal

Hans-Peter Haase, Geschäftsführer bei Grundig Intermedia, hat ein umfangreiches Bündel an Maßnahmen geschnürt, um die prekäre Lage bei Grundig wieder unter Kontrolle zu bringen. Die von Händlern und Endkunden monierten Qualitätsmängel bei Grundig-TV-Geräten, die in Istanbul produziert werden, sollen künftig nicht mehr vorkommen: »Wir haben bei Beko eine ›Fabrik in der Fabrik‹ aufgebaut, die wir nach extrem strengen Qualitätskriterien organisiert haben. Mit unseren aktuellen Qualitätsvorgaben gehen wir weit über die gültigen Normen hinaus.« Durch ein engmaschiges Kontrollnetz sollen ab sofort alle Geräte während der Produktion, beim Lagereingang und bei der Auslieferung getestet werden.

90 Mitarbeiter müssen gehen

Christoph Dassau, Senior Manager Displays bei Ingram Micro, der seit eineinhalb Jahren mit Grundig zusammenarbeitet, sind bisher keine gravierenden Probleme bei Grundig-Geräten aufgefallen: »Wichtig für Ingram Micro war und ist der starke, jahrzehntelange Brand Grundig mit einem Markenbekanntheitsgrad von weit über 90 Prozent in Deutschland. Hierfür ist hohe Qualität eine Grundvoraussetzung gewesen. In der vergleichsweise relativ kurzen Zusammenarbeit haben wir keine überdurchschnittlichen Ausfallraten oder Qualitätsmängel feststellen können. « Dassau sieht daher gute Chancen, dass Grundig seinen Marktanteil in Zukunft wieder deutlich steigern könne.

Um durch Synergieeffekte künftig effizienter zu agieren, hat Grundig-Geschäftsführer Haase den Vertrieb bei Grundig grundlegend neu organisiert. Deutschland gehört jetzt zu der neu geschaffenen Vertriebsregion Central, die zudem Österreich, Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande umfasst. Leiter dieser Region ist Horst Nikolaus, der bislang Director Sales für Deutschland/Österreich war.

Deutschland selbst ist in die drei Vertriebsgebiete West, Nord/Ost und Süd aufgeteilt, die regionalen Vertriebsleiter treten in ihren Gebieten gleichzeitig als Key Account Manager auf.