Hey Joe: Versprochen!
Hey Joe: Versprochen!. Wodurch unterscheidet sich der Mensch vom Tier? Klar doch, durch die Sprache.
Hey Joe: Versprochen!
Die Sprache hebt uns in erster Linie von allen anderen Ein- und Mehrzellern ab, und sie ist was ganz Tolles. Aber leider auch etwas ganz, ganz Schwieriges. Sprache ist kompliziert, diffizil, oft schwer zu beherrschen. Das fängt damit an, dass man die Sprache, wie der Name schon sagt, sprechen, aber genau so gut (nieder-)schreiben kann. Beides birgt immense Fehlerquellen in sich. Allein durch die Bedeutung der Wörter. So kann man sich beim Reden versprechen, man kann aber auch etwas versprechen. Politiker sind in dieser Disziplin oft besonders gut. So kam bei der NRW-Wahl der Name dieses Bundeslandes ziemlich krass über manche (süddeutsche) Lippen: »Nowesfalen« war noch die verständlichste Variante.
Genauso gut kann man sich aber auch verschreiben, oder der Arzt kann einem etwas verschreiben. Man kann etwas einräumen oder ein- und ausräumen. Man kann sich verhören oder jemanden verhören. Jemand ist schlecht erzogen, also verzogen, oder er ist an einen unbekannten Ort umgezogen. Speer-, Diskus- und Hammerwerfer können sich verwerfen oder eben etwas verwerfen. Die Bedeutung von Begriffen führte auch von jeher zu Kalauern. So lachten schon meine Großeltern nur noch gequält über die »Blumento-Pferde«. Und die Tomaten, die im niederrheinischen Geldau wachsen, die »Geldau-Tomaten, reißen wahrscheinlich auch keinen mehr vom Hocker.
Was es mit den Schreibweisen auf sich hat, erfahren wir ja just hierzulande. Rechtschreib-Reformen sind angesagt. Aber ist es wirklich so wichtig, ob man aufwendig oder aufwändig schreibt? Gut, einheitlich muss es schon sein, aber entscheidend ist doch letztlich, was bei den Sprach-Produkten (gesprochen oder geschrieben) rüberkommt. Gedichte, Romane, Nachrichten können begeistern, erfreuen, aber auch langweilen oder verärgern. Witze zum Beispiel können einen zum Lachen bringen oder richtig sauer machen. Wie neulich, als unser Admin mich, Joe Meier, Sachbearbeiter im Controlling beim führenden Scherenhubtischhersteller, fragte: »Du Joe, was iss?n der Unterschied zwischen einem Controller und einem Terroristen?« »Keine Ahnung!«, gab ich zu. »Ein Terrorist hat Sympathisanten!«, höhnte er. Hoffentlich hat er sich mit dem Controller nur versprochen und einen Kontrolleur gemeint. Andernfalls kommt?s nämlich zu einem Blitzkrieg - äh, Witzkrieg! Versprochen!