HP-Chef Hurd mit ehrgeizigen Zielen
Massive Kostensenkungen, deutliche Gewinnsteigerung – bei einem Treffen mit Finanzanalysten hat sich HP-Chef Mark Hurd zufrieden mit dem Erreichten gezeigt. Auch künftig soll die Effizienz des IT-Konzerns weiter erhöht werden – unter anderem mit Veränderungen in der Vertriebsstruktur und einer Stärkung des Softwarebereichs.
Bei einem Treffen mit Finanzanalysten in New York konnte HPChef Mark Hurd vergangene Woche auf ein außerordentlich erfolgreiches Jahr zurückblicken: Im kürzlich beendeten Geschäftsjahr erzielte der Konzern einen Rekordumsatz von 91,7 Milliarden Dollar und löste damit IBM als weltgrößtes IT-Unternehmen ab. Der HP-Chef will aber auch künftig an ambitionierten Zielen festhalten: Das Marktpotenzial von HP bezifferte Hurd auf insgesamt eine Billion US-Dollar und erklärte, auch weiterhin am eingeschlagenen Kurs der Effizienzsteigerung festhalten zu wollen.
So solle die Reduzierung von Kosten weiterhin einer der Kernpunkte der Strategie von HP bleiben. »Das, was wir auf der einen Seite einsparen, können wir auf der anderen Seite in die Verstärkung unseres Vertriebs investieren «, so Hurd. Man dürfe nicht nur davon ausgehen, die Kunden mit innovativer Technologie zu überzeugen, sondern müsse diese auch aktiv verkaufen. Es sei deshalb außerordentlich wichtig, die Qualität des Direktvertriebs ständig zu verbessern. Gleichzeitig betonte Hurd auch die Bedeutung des Channelvertriebs für HP: »Unsere Partner können in Bereiche vordringen, die wir mit einem reinen Direktvertriebsmodell nicht abdecken könnten.«
Einer der Bereiche, in dem HP sein Wachstum aktiv vorantreiben will, ist der Software-Markt. Nachdem der Konzern bereits diesen Sommer mit der milliardenschweren Akquisition von Mercury Interactive Akzente gesetzt hatte, vermeldete das Unternehmen in der vergangenen Woche eine weitere Übernahme. Für einen nicht bezifferten Kaufpreis akquiriert HP den im kalifornischen Palo Alto ansässigen Service- Anbieter Knightsbridge Solutions. Das in den USA und Großbritannien aktive, 700 Mitarbeiter starke Unternehmen ist vor allem in den Bereichen Datenspeicherung und -Integration tätig.
Kooperation mit Microsoft
Außerdem kündigte HP nun eine Kooperation mit Microsoft an, in die in den kommenden drei Jahren rund 300 Millionen Dollar investiert werden soll. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Unternehmenskunden gemeinsame Softwarelösungen für die Bereiche Business Intelligence, Content Management und Unified Messaging zu bieten. Im Unterschied zu dem stark servicebezogenen Angebot des Konkurrenten IBM wollen HP und Microsoft unter dem Etikett »People-Ready Business « vor allem einfach zu installierende Software-Produkte mit geringem Supportaufwand auf den Markt bringen.