HP und 3Com: Technisch nur schwer vereinbar
HP hat das nötige Kleingeld und somit macht die Übernahme von 3Com auf den ersten Blick durchaus Sinn. Doch wie steht es um die technische Vereinbarkeit der beiden Konzerne? Gar nicht gut, meint unser Kollege Andreas Stolzenberger von der Network Computing in einem Erfahrungsbericht.

- HP und 3Com: Technisch nur schwer vereinbar
- Ein klarer Schnitt wäre nötig
Für die Manager von Hewlett-Packard scheint es ein Leichtes, mal eben 2,7 Milliarden Dollar (aus dem Verkauf von Tintenpatronen?) auf den Tisch zu blättern, um den einstmaligen Ethernet-Pionier 3Com zu übernehmen (CRN berichtete ). Doch was sich wirtschaftlich schnell eintüten lässt, wird die IT-Manager dieser Welt auf Jahre hinaus auf Trab halten:
Vor wenigen Wochen rückte 3Com in den Real-World-Labs von Network Computing in Poing an, um mit seinem Core-Switch SW8814 den vorhandenen Labor-Switch vom Typ HP Procurve 5406zl zu ersetzen. Doch auch im Laborbetrieb kann der Systemverwalter nicht mal eben schnell 40 aktive Ports von einem Switch auf den anderen umklemmen. Daher sollten beide Switches eine Weile nebeneinander koexistieren.
Das scheint leider nicht so einfach zu sein. Im Basis-Setup wehrt sich der SW8814 vehement, unter Nutzung des, wohlgemerkt RFC-genormten, LACP (Link Aggregation Protocol) eine vier Ports überspannende ISL-Brücke (Inter Switch Link) zum HP-Procurve aufzubauen. So beschränkt sich das Setup tatsächlich auf einen einzelnen IS-Gigabit-Link. Und selbst damit fällt es anfangs schwer, alle aktiven VLANs des HP-Switches korrekt auf dem 3Com-Gerät abzubilden.