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IT-Spitzentreffen 2010: Keynote Volker Smid

HP wandelt sich zur Service-Company

Das Dienstleistungsgeschäft löst den Produktverkauf ab. So skizzierte HP-Deutschlandchef Volker Smid beim IT-Spitzentreffen 2010 den Strukturwandel der Branche. Denn IT wird zunehmend als Service angeboten. Angesicht sinkender Hardware-Margen sieht der HP-Manager darin die Chance für den Channel.

Autor:Michael Hase • 3.11.2009 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. HP wandelt sich zur Service-Company
  2. Die Chance für den Channel liegt im Service

Wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die IT-Branche im kommenden Jahr entwickeln, kann auch Volker Smid nicht vorhersagen. »Momentan wird sich niemand finden, der eine eindeutige Prognose abgeben kann«, leitet der Vorsitzende der Geschäftsführung von HP Deutschland seine Keynote beim IT Spitzentreffen 2010 der Computer Reseller News ein. Zu widersprüchlich seien die Signale aus dem Markt, zu gegensätzlich die Einschätzungen der Wirtschaftsexperten.

Eine klare Vorstellung hat der Topmanager davon, wie sich die Branche verändern wird – wie Kunden künftig IT beziehen und nutzen, wie Hersteller und ihre Partner die Angebote bereitstellen werden. Eine Auswirkung der aktuellen Wirtschaftslage ist für den HP-Chef bereits deutlich greifbar: »Die Krise beschleunigt den strukturellen Wandel.« Worin der Wandel besteht, bringt Smid auf eine einfache Formel: »IT wird zunehmend als Service angeboten und nachgefragt.« Bemerkenswert für eine Branche, deren Geschäftsmodell traditionell auf Produkten basiert – auf deren Verkauf, Installation und Wartung. Zwangsläufig wandelt sich damit die Art und Weise, wie Hersteller mit dem Channel zusammenarbeiten: »Die Rolle der Partner verändert sich.«

Eine Ursache für den Wandel ist Smid zufolge die Entwicklung in der Infrastruktur: virtualisierte Server-, Storage- und Netzwerk-Komponenten werden künftig zu Pools zusammengefasst, und die drei Infrastrukturbereiche verzahnen sich zu einer »Converged Infrastructure«. Das hat grundlegende Auswirkungen auf die Art des IT-Geschäfts. »Kunden kaufen in Zukunft keine Server mehr, sondern beziehen Rechenressourcen und werden sie mieten.«

Zugleich betreiben Unternehmen ihre IT zunehmend nicht mehr selbst, sondern nehmen externe Dienste in Anspruch. Laut Bitkom schrumpft der deutsche IT-Markt in diesem Jahr um 2,6 Prozent und wird 2010 marginal um ein Prozent wachsen. Outsourcing-Services legen aber trotz Krise 2009 um gut fünf Prozent, 2010 um sieben Prozent zu. Angesichts sinkender Hardware-Margen kann sich HP laut Smid dem Trend nicht entziehen und muss sich zur Service-Company wandeln.

Ein Schritt dahin war 2008 der Kauf des Dienstleisters EDS. Vor der Akquisition trugen Services 16 Prozent zum Umsatz und 19 Prozent zum Ergebnis des Konzerns bei. Inzwischen stehen sie für 31 Prozent des Umsatzes und 40 Prozent des Gewinns. Smid: »Ohne die Übernahme wäre HP zu einem Anbieter in einem schrumpfenden Markt geworden.«